Präambel

Das Ernst-Kalkuhl-Gymnasium ist eine staatlich genehmigte Privatschule, die sich seit ihrer Gründung durch den Namensgeber im Jahre 1880 in der Trägerschaft der Familie Kalkuhl – heute Heel – befindet. Dieser mehr als 135jährigen Schultradition sieht sich unser Gymnasium ebenso verpflichtet wie den vielfältigen Herausforderungen einer sich rasch wandelnden modernen Welt.
Weltanschaulich und religiös ungebunden orientiert sich die Schule seit jeher an humanen Grundwerten wie Vertrauen, Toleranz und Offenheit. Als eine der ältesten Internatsschulen Deutschlands ist das Ernst-Kalkuhl Gymnasium offen für eine internationale Schülerschaft und zugleich eingebettet in den Ortsteil Oberkassel. Die Förderung des harmonischen Zusammenlebens junger Menschen auch unterschiedlicher ethnischer Herkunft ist für uns eine durch lange Erfahrung gewachsene Selbstverständlichkeit.
Traditionell sind wir der akademischen Ausbildung verpflichtet und bereiten unsere Schülerinnen und Schüler sorgfältig auf alle Schulabschlüsse des Landes Nordrhein-Westfalen, insbesondere die allgemeine Hochschulreife, vor.
Unser Ziel ist es, ein hohes Niveau sowohl im kognitiv-methodischen als auch im ethisch-sozialen Bereich zu erreichen. Dabei begleiten wir die Schülerinnen und Schüler darin, ihr eigenes Leben zunehmend selbstständig zu steuern und individuell zu gestalten. Wir legen dabei besonderen Wert auf persönliche Zuwendung. Die überschaubare Größe unserer Schule fördert eine familiäre Atmosphäre, in der sich jedes einzelne Kind aufgehoben und wahrgenommen fühlt. Gemeinschaftliche Aktivitäten, soziales Engagement, musikalisch-künstlerische und sportliche Aktivitäten geben viel Raum für individuelle Entwicklungen.

 

In der Erprobungsstufe werden die Schülerinnen und Schüler anknüpfend an die Arbeitsweisen der Grundschule an die Unterrichtsmethoden und Lernangebote des Gymnasiums herangeführt. Die Leitziele unserer pädagogischen Arbeit sehen wir in der Entwicklung von Kenntnissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten unserer Schülerinnen und Schüler, dem Aufbau von Lern- und Methodenkompetenzen sowie in der Entfaltung ihrer Persönlichkeit und der Entwicklung sozialer Kompetenzen. Es besteht ein kontinuierlicher Dialog zwischen Eltern und Lehrerinnen und Lehrern mit dem Ziel den Übergang auf das Gymnasium den Bedürfnissen der Schülerinnen und Schüler anzupassen und zu begleiten. Daneben ist uns der Austausch mit den Schülerinnen und Schülern ein zentrales Anliegen. Sie erhalten Rückmeldung über ihren Lernfortschritt und ihre persönliche Entwicklung und haben Gelegenheit ihre eigenen Bedürfnisse und Wünsche zu formulieren. Mit einem umfangreichen Förderkonzept (LRS-Kurs, „Schüler helfen Schülern“…) unterstützen wir die Schülerinnen und Schüler. Die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit und das Miteinander in der Klasse und Schulgemeinschaft bilden einen weiteren Schwerpunkt unserer pädagogischen Arbeit in der Erprobungsstufe. Das Lions- Quest-Programm mit je einer Unterrichtsstunde in Klasse 5 und 6, die Begleitung durch Klassenpaten aus den Klassen 9, Kennenlerntage sowie die teamorientierte Klassenfahrt in Klasse 6 helfen den Schülerinnen und Schülern auf ihrem Weg in die Schulgemeinschaft.

 

 

Die Mittelstufe knüpft an die Kenntnisse und Fertigkeiten, die in der Erprobungsstufe erworben wurden, an und erweitert und festigt diese. Im Zentrum steht hier zum einen, den Schülerinnen und Schülern eine optimale fachliche Ausbildung zu ermöglichen, zum anderen die charakterliche und persönliche Entwicklung zu fördern.
Eine wichtige Rolle hinsichtlich der fachlichen Ausbildung spielt unser Konzept zur individuellen Förderung, das die Unterstützung leistungsschwächerer wie leistungsstarker Schülerinnen und Schüler gleichermaßen berücksichtigt. So besteht z.B. für besonders begabte Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, am „Drehtürmodell“ teilzunehmen, bei dem zwei Differenzierungsfächer ab Klasse 8 gleichzeitig belegt werden. Alle Schülerinnen und Schüler haben die Möglichkeit in den Hauptfächern Förderstunden zu besuchen, wobei unser Konzept die Freiwilligkeit und Mitarbeitsbereitschaft der Schülerinnen und Schüler voraussetzt und fördert. Zielsetzung ist eine optimale schulische Bildung, die die Schülerinnen und Schüler auf die Anforderungen der Oberstufe vorbereitet. Bei dieser Zukunftsorientierung unterstützt ein freiwilliges Berufspraktikum in der Klasse 8 und zum Ende der Mittelstufe eine Veranstaltung zur Berufswahlvorbereitung in Zusammenarbeit mit dem Arbeitsamt Bonn.
Im besonderen Focus steht in dieser Altersstufe auch die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit, die sich gerade im sozialen Miteinander entfaltet. Dieses soziale Miteinander wird besonders gelebt und gefördert während der Ski-Klassenfahrt ins Kleinwalsertal in der Klasse 7, aber auch während der Klassenfahrt zu Beginn der Klasse 9.
Verantwortung für sich und die Schulgemeinschaft zu übernehmen, lernen unsere Schülerinnen und Schüler im Rahmen unseres Sozialcurriculums durch die Ausbildung zu Verkehrshelfern, Schulsanitätern, Netpiloten usw.
Die Ausbildung eines Wertesystems, nicht nur durch den Unterricht und das schulische Zusammenleben, sondern durch die Auseinandersetzung mit Geschichte sowie dem eigenen sozialen Umfeld wird unterstützt durch den Begegnungstag mit Menschen mit Behinderungen und die Fahrt zur Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Buchenwald. Das Austauschprogramm mit unseren Partnerschulen in Frankreich und England gibt Einblicke in kulturelles Zusammenleben.
Für uns ist es gemäß unseres Beratungskonzepts grundlegend wichtig, eng mit den Schülerinnen und Schülern und deren Elternhäusern zusammenzuarbeiten, auch um Leistungshemmnisse und Entwicklungsschwierigkeiten früh erkennen und auf geeignete Weise Unterstützung bieten zu können, damit Brüche in der Schullaufbahn vermieden werden.

 

Die gymnasiale Oberstufe setzt die Bildungs- und Erziehungsarbeit der Sekundarstufe I fort, vertieft und erweitert sie, schließt mit der Abiturprüfung ab und vermittelt die allgemeine Hochschulreife.
Im Unterricht stehen die Verfestigung der Methodenkompetenzen sowie analytisches und problemlösendes Denken anhand komplexerer Strukturen zunehmend im Vordergrund. Der wissenschaftspropädeutische Anspruch der Oberstufe wird dadurch eingelöst und die Schülerinnen und Schüler werden auf die Anforderungen des Studiums und der Berufs- und Ausbildungswelt adäquat vorbereitet. Die gezielte Vorbereitung auf Studium und Berufstätigkeit erfolgt z.B. durch Berufspraktika und Berufsberatungstage. Individuelle Lernprofile können durch verschiedene außerunterrichtliche und unterrichtliche Schwerpunkte ausgebildet werden (die Teilnahme an schulbegleitenden Studienprogrammen der Uni Bonn, Sprachzertifikate, Business@School usw.).

Neben der wissenschaftlichen Ausrichtung dient der Unterricht der Vermittlung von grundlegenden Wertvorstellungen für ein demokratisches Zusammenleben sowie der Fähigkeit, sich mit den Vorstellungen und Werten anderer auseinanderzusetzen, zu eigenen Urteilen zu gelangen und verantwortungsvolle Entscheidungen treffen zu können. So werden z.B. im Sozialpraktikum als zentralem Element unseres Sozialcurriculums soziale Kompetenzen auch im außerschulischen Bereich vertieft und reflektiert.
Die Studienfahrten in der Q2 sind als Bildungsreisen an unterrichtliche Inhalte der Leistungskurse gebunden und runden das Fahrtenkonzept am EKG ab.
Im Verlauf der Oberstufe haben die Eigenverantwortung und die zunehmende Selbstständigkeit der Schülerinnen und Schüler ein immer größeres Gewicht, wobei der Kontakt zwischen Elternhaus und Schule weiterhin wichtig ist. Besonderen Wert legen wir entsprechend unseres Beratungskonzepts auf die Beratung und Begleitung der Schülerinnen und Schüler bis zum Abitur.

 

Die Öffnung der Schule nach außen beinhaltet etliche außerunterrichtliche Aktivitäten und Kontakte. Als Ort der Wissensvermittlung und als gemeinsamer, nach außen offener Lebensraum bietet das Ernst-Kalkuhl-Gymnasium Kindern und Jugendlichen ein weit gefächertes Angebot außerunterrichtlicher Aktivitäten in Form von Kursen, Arbeitsgemeinschaften, Workshops, kulturellen Veranstaltungen, Studienfahrten und Freizeiten.
Unsere Schule fördert die vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen allen am schulischen Leben direkt oder indirekt beteiligten Gruppen. Dies gilt vor allem für die gemeinsame Arbeit von Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrern im Unterricht sowie in vielfältigen außerunterrichtlichen Aktivitäten, aber auch für die Kontakte zum Elternhaus und zu außerschulischen Institutionen. Das Ernst-Kalkuhl-Gymnasium unterhält zu diesem Zweck eine Reihe von Kooperationen mit Bildungseinrichtungen, kommunalen und privaten Partnern.
Die Zusammenarbeit von Lehrerinnen und Lehrern, Schülerinnen und Schülern, Eltern und Mitgliedern örtlicher Institutionen und Vereine trägt in diesem Zusammenhang wesentlich dazu bei, unsere Schule nach außen zu öffnen und zu einem gut frequentierten Zentrum der Begegnung innerhalb des Stadtteils werden zu lassen. Das Angebotsprogramm kultureller Veranstaltungen sowohl von Schülergruppen als auch von landesweit bekannten Künstlern richtet sich dabei nicht nur an die Schulgemeinde, sondern steht grundsätzlich allen Interessierten offen.
Durch die Teilnahme an klassenübergreifenden Projekten, Arbeitsgemeinschaften und an Wettbewerben auf kommunaler-, Landes- und Bundesebene, durch die Vorbereitung und Organisation von Konzerten, Musicals, Ausstellungen, Wissenschaftsevents und Theateraufführungen innerhalb und außerhalb der Schule erhalten die jungen Menschen über die reine Wissensvermittlung hinaus Hilfestellung bei der Entwicklung und Entfaltung ihrer Persönlichkeit und lernen, aufeinander Rücksicht zu nehmen und miteinander zu kooperieren. Der Beitrag anderer Kulturen und ihrer Sprachen stellt dabei im Sinne gelebter Internationalität sowohl im Unterricht als auch darüber hinaus eine Bereicherung dar.
Einen organisatorischen Rahmen für außerunterrichtliche Aktivitäten bilden zum Beispiel die regelmäßig durchgeführten Projekttage, die wissenschaftlichen Wanderausstellungen bei uns, die Betriebs- und Sozialpraktika, die Schüleraustausche mit England und Frankreich sowie besondere Arbeitsgemeinschaften mit fachspezifischem (z.B. Mathematik oder Rechtskunde), sportlichem (z.B. Fußball, Tennis oder Tischtennis), sozialem (z.B. Schulsanitäter oder Netpiloten) und studiumsvorbereitendem (z.B. „Fit für Finanzen“, „Business @ School“) Charakter.
Einen weiteren Rahmen stellt der LOGO-Verein (Verein zur außerunterrichtlichen Betreuung am EKG) dar, dessen Angebotsspektrum die Bereiche Sport, Musik, Spiel, Tanz, Theater, Kunst, Medien und Sprachen umfasst. Angebote zum sportlichen Engagement bieten auch der Schüler-Ruder-Verein mit seiner über 40-jährigen Tradition und die Skifreizeiten im Kleinwalsertal, Möglichkeiten zum sozialen Engagement das Haiti-Projekt des INTEGER-Vereins sowie die FAIRTRADE-AG. Auch im musischen Bereich bietet die Schule über das unterrichtliche Angebot (Literatur- und vokalpraktische Kurse) hinaus Gelegenheit zur kreativen Entfaltung im Schulorchester, im Chor (mit Theatergruppe) der Unter- und Mittelstufe oder im großen Chor „Tones on Fire“. Die Teilnahme an Wettbewerben bietet nicht nur in den sportlichen, sondern auch in den schulfachlichen und musischen Disziplinen einen zusätzlichen Anreiz und die zahlreichen Auszeichnungen der EKG-Schülerinnen und -schüler belegen den Erfolg unserer Konzepte.
Schließlich öffnet sich die Schule auch mit ihren Veranstaltungen zur Studien- und Berufsorientierung nach außen, indem sie Gastgeberin für die verschiedensten Informations-, Beratungs- und Vermittlungsanbieter ist. Darüber hinaus besuchen unsere Schülerinnen und Schüler regelmäßig externe Bildungsmessen und Informationsveranstaltungen der Hochschulen und anderer Bildungseinrichtungen.

 

Das Internat ist seit der Gründung des Ernst-Kalkuhl-Gymnasiums im Jahr 1880 untrennbar mit der Schule verbunden und übernimmt in seiner Funktion einen besonderen pädagogischen Auftrag.
In den Klassen 5c bis 9c werden Schülerinnen/Schüler des Tages- und des Vollinternats gemeinsam unterrichtet. Die geringe Schülerzahl der jeweiligen Klasse ermöglicht eine effiziente schulische Förderung und eine besondere persönliche Zuwendung gegenüber den uns anvertrauten Jugendlichen. Um diesen Anspruch zu realisieren, sind die Internatspädagogen ebenfalls Mitglied des jeweiligen Klassenteams, bestehend aus Klassenlehrer und Fachlehrern. Zur Aufgabe der Internatspädagogen gehört es auch mit den Lehrern und den Eltern ihrer Schülerinnen und Schüler in stetem Kontakt zu sein, um auf anstehende Aufgaben- und Problemstellungen direkt adäquat reagieren zu können. Sie nehmen deshalb an allen Konferenzen und Veranstaltungen ihrer Klasse teil. Das tägliche Silentium bildet den Kern unserer Internatstätigkeit in den Stufen Kl. 5 bis Kl. 9. Hier findet eine fachliche Förderung statt, die über den Rahmen einer reinen Anfertigung der Hausaufgaben hinausgeht und im Fokus des Elterninteresses steht. Ein vielgestaltiges tägliches Freizeitangebot, das sich aus den Planungen der Internatspädagogen, den Kursen und AGs des Logovereins und den Sportangeboten (Rudern im Verein, Segeln, Tennis) ergibt, bildet ein unverzichtbares Gegengewicht zum Schulalltag.
Das Oberstufenkonzept unseres Internats in den Jahrgangsstufen 10 bis 12 besitzt im Hinblick auf die fachliche Förderung unserer Schülerinnen und Schüler ein Alleinstellungsmerkmal im Vergleich zu anderen Internaten. Es ist unser Ziel, den Schülerinnen und Schülern eine effiziente und konstante Arbeitshaltung zu vermitteln und gleichzeitig durch aufwändige und sehr differenzierte Fachsilentien eine akademisch hochwertige Förderung in allen Fachbereichen zukommen zu lassen. Das allgemeine Oberstufensilentium findet deshalb in zentralen Oberstufenräumen statt, während die Lehrer der Schule und die Internatspädagogen, die die jeweiligen Fachinhalte vermitteln, in speziellen Arbeitsräumen mit Schülerinnen und Schülern deren fachbezogene Probleme besprechen und wichtige inhaltliche Zusammenhänge erarbeiten.

 

Da das Internat zunehmend von ausländischen Schülerinnen und Schülern unterschiedlicher Nationen vor allem in der Sekundarstufe II besucht wird, sehen wir es als unsere besondere Aufgabe an, die interkulturelle Bildung und Integration in Schule und Internat durch ein Netz gezielter didaktischer Maßnahmen und zusätzlicher Lehrangebote zu fördern (DAF-Kurse etc.). Die Koordination dieser Aufgaben übernimmt ein Mitglied des Lehrerkollegiums als besonderen Tätigkeitsbereich. Auf die Bedürfnisse unserer ausländischen Mitschülerinnen und Mitschüler in allen Lebensbereichen einzugehen, bleibt Aufgabe des Internats. Dabei sind die Wochenendbetreuung und der Kontakt zu den Eltern grundlegende Elemente unserer pädagogischen Arbeit.
Grundsätzlich orientiert sich die pädagogische und fachliche Arbeit des Internats an den Grundwerten unserer Schule. Wir bemühen uns durch die persönliche Zuwendung jeder einzelnen Schülerin, jedem einzelnen Schüler gegenüber deren Interesse und Kompetenzen zu steigern, um ihnen hier bei uns eine erfolgreiche und zufriedene Schulzeit zu ermöglichen.