Nach Italien fahren ist für den Schüler Ruderverein nicht alltäglich. Die letzen Jahre fiel die Fahrt nach Venedig aufgrund unzureichender Planung und Corona leider ins Wasser.
Doch Anfang Pfingsten ‘23 klappte es. ,,Abi in der Täsch” hieß es für 6 SRVer, als es am Freitag in der Früh los ging. Zusammen mit noch 3 Schülern aus der 10. Klasse und etwa 17 ehemaligen Vereinsmitgliedern ging es nach Italien.
Ein durchmischte Gruppe, vom ehemaligen Protektor, vielen AHs bis hin zu Noch-Schülern.
Glücklicherweise war es einem Großteil der Gruppe möglich, schon einen Tag vorher anzureisen. So waren für die Nachzügler – nach langer Fahrt – die Zelte schon aufgebaut und das Essen köchelte. Doch der Schein vom Campingparadies trügte, denn alle paar Minuten machte es „Platsch!“. Die Mückenplage machte uns das Leben schwer und war der eigentlich perfekten Lage am Meer zu verdanken. Mit Vorfreude auf die kommenden Tage ließen wir dann den Abend entspannt ausklingen.
Am nächsten Tag ging es auf Sightseeingtour per Ruderboot oder zu Fuß. Am Samstagmorgen teilte sich also die Gruppe: die einen ruderten nach Burano (eine Vorinsel Venedigs), während die anderen Venedig unsicher machten.
Eines der wichtigsten To-Dos an diesem Tag war es, die Startnummer abzuholen. Dies gestaltete sich mehr als schwierig und kostete uns und etlichen anderen Teilnehmern viel Zeit.
Nach langem Suchen in denn verwinkelten Gassen fanden wir schließlich das Büro und erhielten unsere Startnummern, T-Shirts und für jeden einen Aperitif.
Nachdem wir alle Touri-Spots besichtigten, ging es mit dem Wasser Taxi wieder zurück zum Campingplatz. Erschöpft und wieder vereint, stärkten wir uns und gingen natürlich früh schlafen.

7:30 Uhr, für viele von uns viel zu früh, begaben wir uns schon aufs Wasser. Bis zum Start um 9 Uhr mussten nämlich noch 10 km gerudert werden.
Mit dem viel zu leisen Kanonenschuss startete dann pünktlich die 47. Vogalonga.
Was heute als eines der größten Wassersport Events weltweit bekannt ist, begann damals als Protestaktion gegen die Motor – und Großschifffahrt. Diese erschwert besonders den Einheimischen und Gondolieres das Leben.
So bestreitete der SRV mit sechs von insgesamt 1990 Booten die 30 km lange Strecke. Die Teilnehmerzahl von 7400 Menschen, aus über 40 Ländern, lässt vermuten, dass nicht nur Ruderboote in unserem Stil vertreten waren.
Von Kanuten, über Wasserfahrräder, Stand-Up paddlern, Kirchbooten bis hin zu Drachenbooten , mit einer Besatzung von 20 Leuten, war alles dabei. Besonders waren die langen venizianischen Ruderboote, die aussahen wie riesige Gondeln.
Nachdem wir Murano, die letzte Insel auf der Strecke, passiert hatten, bot eine offene Fahrrinne Platz für eine Pause. Das schwierigste Stück erwartet uns nämlich noch. Schon mehrere 100 Meter vor der Einfahrt zum Canal Grande stauten sich die Boote. Dort gab es kein Vor und kein Zurück, man wurde quasi als ganze Masse durch den Kanal geschoben. Um Zusammenstöße zu verhindern, waren sogar Taucher im Einsatz, welche etliche Teilnehmer durch die engen Brücken lotsten.
Auf der Zielgeraden war das Rudern wieder möglich und nach insgesamt vier Stunden erreichten wir nach und nach das Ziel. Das Wetter spielte uns in die Karten, denn es war leicht bewölkt aber trotzdem angenehm warm.
Mit Wasser und Bananen versorgt ging es mit einer kurzen Schwimmpause zurück zum Campingplatz.

Nach schnellem Booteaufladen und einem Sprung in den Pool, kochten wir unsere Siegermahlzeit.
Mit dem Ende der Vogalonga endet auch dieser Bericht, obwohl ein Teil “auf Lock” noch eine Woche Urlaub am Gardaseee machte, während der andere Teil in die Heimat fuhr.
Nicht zu vergessen: Ein riesiges Dankeschön an Daniel Lücke, alle Fahrer und Mitwirkenden, ohne die eine solche Fahrt nicht möglich gewesen wäre!

Von Frederike und Nils