Anfängerwochenende im August? Das gab´s doch noch nie?
Na ja, das mag zwar stimmen, aber die Zeiten ändern sich und momentan ist Corona mit uns. Von daher musste die Anfängerausbildung im Frühjahr gestrichen werden und der SRV ist froh, nun den diesjährigen Anfängerjahrgang an den Start gebracht zu haben.
Angefangen hat es mit einer kurzfristig organisierten Anfängerwerbung in den 7. Klassen der EKGs. Auch in diesem Jahr war das Interesse größer als die möglichen Kapazitäten. Dies mag manchen Eltern unverständlich erscheinen, aber mit 25 Anfängern ist der SRV mehr als ausgelastet. Es ist nun einmal anders als auf dem Fußballplatz, wo ein Ausbilder zweistellige Zahlen von „Neuen“ betreuen kann. Im Rudern geht das ganz einfach nicht. Da kommen auf zwei Anfänger drei bereits ausgebildete SRVer, damit Mannschaft und Boot auf dem Rhein auch wieder wohlbehalten am Bootshaus ankommen. Dies vorab zur Erklärung und Beruhigung enttäuschter, „abgelehnter“ Interessenten. Wir würden euch alle sehr gerne ausbilden, es geht aber eben aus o.g. Gründen leider nicht. Sicherheit geht vor.
„Corona“ sorgte zudem noch dafür, dass maximal 30 Personen gleichzeitig am Rheinauensee zusammen sein durften. D.h. also, maximal 13 Anfänger und der Rest sind Ausbilder / Aufsichtspersonen. Von daher wurden die zugelassenen Interessenten gemäß der amtlichen Vorgaben in zwei Gruppen eingeteilt und ein von den SRV- Schüler*innen ausgeklügeltes Betreuungssystem umgesetzt. Nur Rudern, kein Grillen, kein gemütliches Plaudern über Wanderfahrten … . Es hat funktioniert! Dafür möchte ich dem SRV-Vorstand und allen Ausbildern – insbesondere Mara – danken. Die Aufgabe habt ihr super gelöst!
Gut gelaunt und voller Spannung trafen sich am sonnigen Wochenende Alt-SRVer als Ausbilder und insgesamt 26 Neulinge aus den drei 7. Klassen, die das Rudern einmal ausprobieren wollten und hoffentlich nach diesem Ausbildungswochenende auf dem Rheinauensee als ihre neue Sportart entdeckt haben.
Algen, die dem Rheinauensee die Luft nehmen und uns das Rudern gänzlich erschweren, gab in diesem Jahr wegen der vorherigen kühlen und regnerischen Tage fast nicht. Zudem sorgt unser Treiben auf dem See eher dafür, dass wieder mehr Sauerstoff im Wasser ist.
In den schmalen Einern, dem Skiff, lernten die Anfänger durch Versuch und Irrtum nach der kybernetischen Lehr- und Lernmethode das Rudern selbstständig und “wassernah”. In Zweiern und Dreiern wurde das mannschaftliche Rudern geübt und die Kommandosprache so nebenher als Notwendigkeit erkannt. Interessant waren zwischendurch bestimmt auch die Insiderberichte von Wanderfahrten und insbesondere von der Lahn-Anfängerwanderfahrt über Himmelfahrt. Schon jetzt freuen wir alten Hasen uns auf diese generationsübergreifende Wanderfahrt mit vielen Neu-SRVern. Wie wir das in 2021 organisiert bekommen, das ist bei dann zwei Anfängerjahrgängen für uns noch ein großes Rätsel.
Mittags wurden die Ausbildungsgruppen wie geplant getauscht; dieses Jahr gab´s also vor- oder nachher zu Hause leckeres – hoffentlich – vom Grill. Am Sonntag war dann nach dem Booteputzen mit etwas Verspätung auch das letzte Boot verstaut und mit vielen neuen Eindrücken sowie Terminen ging`s wieder hungrig und wie üblich mit Bootsschauma in den Haaren nach Hause.
Stephan Möckel