DIE Wanderfahrt des SRVs auf dem Rhein von Mainz nach Bonn – jetzt einmal in „Longversion“ und nicht im Regattasprechermodus…
Geflüchtet vor dem Tag der offenen Tür (ToffT) des EKG´s? Oh nein! Unsere Wanderfahrt „Rund um den 3. Oktober“ findet halt an diesem Datum statt. Von daher haben wir unsere Stellwand für den ToffT pünktlich bestückt und uns mit einer kleinen Notiz „abgemeldet“. Besucher des ToffT mögen uns verzeihen, dass wir „Wichtigeres“ zu errudern hatten: Binger Loch, Loreley, die Engstellen um Boppard und Kaub sowie Braubach, Koblenzer Brücken, Andernacher Loch und Unkeler Loch, das sind für Ruderer eben locations – andere sagen dazu auch Gefahrenstellen – die einmal durchfahren / durchstöbert werden müssen. Erst danach ist man wirklich als erfahrener Rheinruderer / -steuermann angesehen. Von daher haben sich 30 SRVer auf Erkundungsfahrt begeben und einiges erlebt und -hoffentlich – auch vieles nachhaltig gelernt.
Los ging es am Dienstag, dem 1. Oktober mit dem Verladen der sechs Boote. Dazu müssen die Boote von ihrem Innenleben entledigt werden, d.h. jegliche Kleinteile werden abgebaut und im Anhänger verstaut. Wenn das Zubehör verpackt ist, werden die Boote auf dem Anhänger verladen. Rekordverdächtig schafften wir es, die sechs Boote in einer Stunde und 15 Minuten fertig auf dem Anhänger zu haben. Da können wir uns auf die Schultern klopfen, vor allem, weil es erst danach zu regnen anfing!
Die eigentliche Wanderfahrt fing dann am Mittwoch (2. Oktober) mit unserer Abfahrt nach Mainz an. Mit dem EKG-Bus sowie Köhn-Bus, ARC-Bus (danke Spelti – ein SRV – Ehemaliger = AH – dass du uns gefahren hast und dem ARC für die kostengünstige Vermietung des Gespanns aus Bus und Anhänger) und Rieger-PKW (vielen Dank den Autostellern und Sponsoren!!) konnten die 30 Mitfahrer kostengünstig und relativ umweltfreundlich samt Booten zum Startort der Wanderfahrt bei der Mainzer Ruder-Gesellschaft gefahren werden. Dort angekommen haben wir das Aufladen umgedreht und alles wieder abgeladen und zusammengebaut. Fertig damit konnten wir uns an den gedeckten Tisch der Mainzer in ihrem Bootshaus setzen, die uns ein tolles Abendessen gegen Kostenübernahme zubereiteten.
Am nächsten Tag (Do. 3. Okt.) ging es um acht Uhr mit dem Zubereiten des Frühstücks und Abholen der vorbestellten Brötchen los. Lecker, das übliche Rührei mit Speck, Nutella, Salami ….. . Der erste Tag verlief eigentlich ganz einfach, nur die Sonne zum chillen fehlte. Aber trocken war’s!
Bingen erreichten wir nach 25,7 km früh ohne Probleme und zogen die Autos nach. Dieses Manöver zu erklären – wann fahren wir welches Auto vor, holen welches Auto nach, wer fährt was, …., das würde einen eigenen Bericht verlangen. Das ist Logistikwissenschaft pur. Abends gab es dann selbstgekochte Tortellini mit Käse-Sahne-Soße auf unseren „Hockerkochern“ gekocht für 30 Personen = Großküche auf einfache Weise, aber feinster Art – wie die nächsten Tage auch. SRVer können auch das! Die Nacht in der Bootshalle auf Lumas (Luftmatratzen) und in warmen Schlafsäcken war angenehm.
Am Freitag, 4.Okt., ging es nach unserem opulenten Frühstück -s.o.- von Bingen durch das gefürchtete Binger Loch und die Loreley nebst weiteren „Achtung-Stellen“ nach Boppard. Nebel und Sonnenschein wechselten sich anfangs ab, doch als wir die Ruderboote zu Wasser ließen, regnete es. So ein …. Pech! Aber nach dem Ablegen und koordiniertem Durchfahren der besonderen Stellen wurde es wieder trocken und wir erreichten nach 40,6 km ohne Schwierigkeiten und mit tollen Ausblicken auf das „Mittelrheintalgebirge“ das Bootshaus in Boppard. Wir waren trocken und das ist einiges wert. Nachdem alle Boote versorgt waren, hatten einige noch Zeit für eine verspätete Siesta und zum Abendessen gab es Kasspatzen für alle. Hier kam allerdings beim Kochen der Starkregen störend hinzu. Das Weinfest besuchten wir daher nicht und vergnügten uns mit Gesellschaftsspielen und in lockerer Runde mit dummen Sprüchen und Rudererweisheiten. Daher wurde es auch spät, aber der nächste Tag hatte ja weniger „Spannungsmomente“ auf der Etappe und war mit 38,7 km relativ kurz.
Samstag, 5. Oktober: Boppard -Neuwied; wie gesagt relativ kurze Etappe, keine besonderen „Achtungsstellen“ – WC-Pause in Niederlahnstein – und Ankunft in Neuwied so gegen 15 Uhr. Tja, Neuwied – die Stadt am Rhein mit einem Deich gegen Hochwasser geschützt. Das heißt für uns, ca. 3 Mrd. Stufen ein Ruderboot (so ca. 80-10Kg schwer) auf- und abwärts tragen und dann in der Wiese ablagern = mal 6 plus X-mal für Gepäckstücke / Zubehör/ und … ! Diese Kleinigkeit schafften wir auch bei dieser Wanderfahrt ohne Murren und Knurren und warteten auf die Schlüsselübergabe. Bis der Schlüssel kam, konnten noch bei Rewe der Frischeteil des Abendessens und sonstige Köstlichkeiten wie Bärchen, Chips …. eingekauft werden und die Logistik – Autos holen – erledigt werden. Schlüssel da = Duschen und Einrichten = Luma und Schlafsack herrichten. Und nun kam das kochen: Curry-Putengeschnetzeltes an Reis in Erbsen und Möhren. Natürlich für 30 Personen und es hat mal wieder gut geschmeckt – auch wenn der Reistopf unten angebrannt war. Natürlich gab’s wie immer Kochteams und Spüldienste. Von daher auch hier „no“ Problem und wir konnten uns der Abendtätigkeiten widmen. Die fielen aber kurz aus, da um 10 Uhr Nachtruhe angeordnet wurde: Nächste Etappe bis Bonn sind 45 km und das bei wirklich sch … Wetter in einem durchrudern damit es nicht kalt wird und man krank wird.
Sonntag, 6. Oktober: Wecker geht um 7.30 Uhr, Wetter eigentlich nett; Duschen, vorbestellte Brötchen abholen; in der Zwischenzeit kocht schon das Wasser für den Kaffee und die Milch für den Kakao wird warm. Noch das Rührei mit Speck und die Meute endgültig auf Trapp beringen. Schon gegen 10:30 Uhr legt das erste Boot ab und alles sieht im Bootshaus der Gastgeber wie geleckt aus. Toll und DANK an die Mitfahrer, wo dies in den letzten Tagen (und auch Jahren!!) mal wieder geklappt hat. Leider fing der Dauerregen beim Boote ans Wasser tragen an und hörte nicht beim Bootesäubern und – verstauen in Bonn auf: Wir alle waren klatschnass und haben gefroren. Trotzdem war die gute Stimmung der Truppe nach dem glorreichen Durchfahren des Andernacher und Unkeler Lochs nicht zu brechen. Es waren an diesem Abschlusstag 45 km nonstop in Regen und Kälte zu rudern und keiner hat ernsthaft gemurrt. Das war für jeden von uns eine Leistung, auf die er / sie stolz sein kann.
Zur Logistik in Bonn: Die einen putzen Boote, die anderen holen die Autos in der Zeit nach. Recht zeitgleich waren diese Jobs erledigt und gegen 18 Uhr konnten alle nach Hause – wenn sie denn nicht noch Tanken und die Autos zurückgeben mussten.
So, liebe Leser, das war jetzt einmal sehr ausführlich geschildert, erklärt aber auch die Besonderheiten des SRV´s sowie die logistischen Leistungen.
Mit dabei waren:
Jan Weber, Benni Leischner, Timon Anders, Julius Hild, Felix Nack, Antonia Kleine, Louis Welteroth, Nils Steinhauer, Tom Danneberg, Frederike Nack, Ida Steinhauer, Mara Anders, Gideon Schnell, David Wolf, Lars Mussehl, Felix Köhn, Lilli Schwingen, Johanna Wolf, Karl Heel, Leon Dolschenko, Karoline Junior, Noa Braun, Tobias Doms, Simon Girgenrath, Constantin Reich, Stephan Möckel und auf vielen / einigen Etappen Herr Gay, Adrian Rieger (AH), Clemens Köhn (AH) und Daddy Engelmann ( ARC-Rhenus und Cusanus Rc).
Fazit: Ich meine sagen zu dürfen, dass alle Spaß hatten, obwohl das Wetter am Sonntag ….
Dank gebührt mal wieder „Spelti“ fürs Fahren, Adrian Rieger und Familie sowie Clemens Köhn und seiner Familie für das KOSTENLOSE !!!! Stellen der Autos, Daddy Engelmann, dass er mal „eben“ als weiterer erfahrener Obmann eingesprungen ist, obwohl er mit dem SRV eigentlich nichts zu tun hat. Das ist Freundschaft! Und er reiste aus Süddeutschland extra für diese Hilfeleistung an und hat sein Auto KOSTENLOS zur Verfügung gestellt. Herr Gay, der den SRV auf dieser Tour kennengelernt hat und wie die anderen Betreuer seine Freizeit geopfert hat. Ohne diese besonderen Hilfen wäre auch diese Wanderfahrt nicht durchführbar gewesen.
Hoffnung: Dass dieser Zulauf sowie diese großzügige Unterstützung aus der Elternschaft und SRV-Ehemaligenschaft in den nächsten Jahren so weiter geht und somit Wanderfahrten mit großer Beteiligung weiterhin möglich bleiben.
(Stephan Möckel, Protektor)