19/09/2019 Donnerstag, 17:00. Der Grund- und Leistungskurs Chemie von Frau SpiFi treffen sich in der Allerstraße 19-31. Dort warten bereits 2 Busse auf die Teilnehmer der Touren. Bedauerlicherweise werden die Kurse auf die beiden Busse aufgeteilt, sodass sie die Betriebe der SGL Carbon und GKN Sinter Metals getrennt besuchen werden. Zunächst fahren die Busse nach Bad Godesberg, wo sich die beiden Betriebe in unmittelbarer Nachbarschaft befinden. Tour 51.2, der ich angehörte, besuchte zunächst SGL Carbon. Dort angekommen, wurden wir sehr freundlich von dem Standortleiter begrüßt und mit Audioguides für die Führung ausgestattet. Danach wurde unsere Gruppe noch einmal geteilt. In der nächsten Stunde wurde uns das Kernstück der Produktionslinie gezeigt. Höhepunkt dieser Vorstellung war die größte isostatische Presse der Welt, die erst im Jahre 2013 vollendet wurde und ca. 61 Millionen Euro kostete. Besonderheit dieser Presse ist ihre Fähigkeit, einen von allen Seiten gleichen, also isostatischen Druck herzustellen. Dieser Druck beläuft sich auf 2000 bar, und ist in der Lage, Graphitblöcke auf zwei Drittel ihrer ursprünglichen Größe zusammenpressen, in dem die Luft zwischen den Graphitmolekülen herausgepresst wird. Im Anschluss an diese höchst interessante Anlage besuchten wir die Öfen, in denen die Graphitblöcke, die jeder ca 400kg wiegen, hergestellt werden. Um tatsächlich reines Graphit herstellen zu können, werden Temperaturen von 3000° C benötigt.

Nach der Führung durch die Anlage der SGL besuchten wir GKN Sinter Metals. auch hier wurden wir sehr freundlich begrüßt, mit Stahlkappenschuhen zu unserer Sicherheit ausgestattet, und los gings. Bei GKN wird feinstes Stahlpulver in Formen gestanzt und dann im Sinterverfahren gehärtet. Produkte, die auf diese Weise hergestellt werden, erreichen Stückzahlen von einigen Millionen, von einem Stückpreis von einigen Cent. Der andere Schwerpunkt der Produktion ist die Herstellung höchst komplexer Bauteile für Prototypen und Stücke mit geringer Stückzahl und hohem Qualitätsanspruch im 3D-Drucker. Ein solches Bauteil kostet zwischen 500-1000 Euro, je nach Komplexität. Nach dem Besuch der Produktionslinie wurden wir über die Praktikums- und Jobmöglichkeiten informiert. Um 22:00 schließlich waren wir fertig und machten uns, mittlerweile sehr ermüdet vom Stehen, nach Hause.

(Santiago Schründer)