Der erste Anblick der Alpenwaldhütte ist immer besonders: nach der langen Fahrt und dem ersten Aufstieg mit dem schweren eigenen Rucksack kommt endlich der Moment, wo man die Hütte unten rechts liegen sieht: geschafft! und: wie schön! Die Freude über die gemütliche Stube und die zwar kleinen, aber urigen Zimmer ist meist laut und ansteckend. Nach dem 2.Aufstieg mit den Lebensmitteln wartet das Abendessen und dann wird es ernst: die Hüttenregeln werden verkündet und dann werden Freiwillige für die Dienste gesucht. Los geht es mit dem Sani-Dienst (= das Putzen von Bad und Toilette :(); nach kurzer Stille meldet sich Pepe mit dem folgenschweren Satz: Ich mach den Sani-Dienst, denn ich bin ja ein Ehrenmann!Großes Gelächter, Erstaunen beim Betreuer-Team und dann gibt es für jeden der Dienste so viele Freiwillige, dass wir noch eine weitere Woche bleiben könnten! Das geht ja richtig gut los!
Der erste Tag ist Langlauf angesagt; dank des herrlichen Wetters überstehen ihn auch diejenigen, die nicht so motiviert oder begabt sind und wir haben viel Spaß. Am nächsten Tag steht das Fahren mit den Blades (Kurz-Ski) auf dem Programm. Aber runterfahren kann man nur, wenn man vorher hoch gestapft ist. Ganz schön anstrengend! Leider fängt es dann auch noch an zu regnen und so hören die meisten nach der Mittagspause auf. Aber es gibt noch ein paar hart gesottene Ehrenmänner, die dem scheußlichen Wetter trotzen und weiter machen! Hut ab! Am Freitag wartet endlich der Lift im Wildental auf uns und so macht Skifahren doch viel mehr Spaß! Vor allem, wenn man am Nachmittag in kleinen Gruppen frei fahren darf. Der Schneefall stört dabei überhaupt nicht.
Da die Zimmer inzwischen eher einer Messi-Bude ähneln und schon einige Dinge „geklaut“ wurden, gibt es am Abend einen Zimmer-Appell. Das Ergebnis überrascht das Betreuer-Team sehr: alles perfekt und sogar noch sehr phantasievoll dekoriert: es gibt eine kleine Bibliothek, eine beleuchtete Pyramide aus Helmen, einen Zoo aus Kuscheltieren und nach Größe geordnete Hausschuhe Ð da müssen wir schnell ein paar Süßigkeiten als Belohnung organisieren!
Der Samstag heißt zwar freier Tag, aber die Wanderung vom Söllereck zur Heini-Klopfer-Skiflugschanze und danach weiter nach Oberstdorf zieht sich ganz schön; aber gemeckert wird nicht, sondern man muntert sich gegenseitig auf und die Vorfreude auf Döner und Pizza motiviert zusätzlich. Leider hat der Döner-Mann zu und die Pizza ist teuer, also freuen sich alle wieder auf das Abendessen auf der Hütte. Leider mag der Wettergott uns nicht, denn beim Aufstieg schüttet es wie aus Eimern. Aber der Kamin wärmt die Hütte ganz prima, denn freiwillige Ehrenmänner fürs Holzholen sind immer schnell zu finden.
Die Nacht ist stürmisch und der Regen trommelt aufs Blechdach Ð also länger schlafen und danach ein Sonntagsfrühstück mit Rührei! Raus will keiner und so entscheiden wir uns für eine Hüttenrallye mit Fragen und Aufgaben. Am Nachmittag ist es endlich trocken, sodass alle Gruppen sehr schöne Schnee-Skulpturen bauen können, die die Jury ebenso überzeugen, wie die Präsentation der Youtube-Werbespots für die Alpenwaldhütte.
In den nächsten 3 Tagen wird ganz viel Ski gefahren, egal ob bei Schnee oder im strahlenden Sonnenschein (immerhin 1 Tag!) Ð alle lernen schnell und jeder findet seinen persönlichen Stil. Die Stimmung ist klasse und wenn wir am Nachmittag wieder am Skikeller ankommen, klingt der Schlachtruf ãSchifoanÒ immer richtig zufrieden!
Wir hoffen, dass viele Schüler dieser netten und unkomplizierten Klasse noch mal Skifahren werden, mit den Eltern oder auch gern im nächsten Jahr auf der Osterfreizeit im Kleinwalsertal. Uns hat es viel Spaß gemacht: es war uns eine Ehre, euch zu begleiten!
(Für das Betreuerteam: Mo Willcke)