Fachkollegium

  • Sina Bremen
  • Annabel Klöcker
  • Julia Diether (Fachschaftsvorsitzende)
  • Dr. Robert Kucharczyk

Fachinhalte

Praktische Philosophie in der Mittelstufe G9 (Klassen 8 – 10)

Im Fach Praktische Philosophie werden alle Schüler/innen unterrichtet, die nicht an einem schulisch organisierten Religionsunterricht teilnehmen.

Das Fach wird in zwei Wochenstunden erteilt; die Noten sind versetzungswirksam.

Welche Themen werden behandelt?

Anhand ausgewählter Texte werden Fragen- und Themenkreise erarbeitet, die den Jugendlichen in einer immer komplexer werdenden Welt die Möglichkeit zu abwägender gemeinsamer Reflexion bieten.

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Jg.FragenkreisSchwerpunkte
8.1FK 1: Die Frage nach dem SelbstIdentität, Geschlechtlichkeit und Pubertät
 FK 2: Die Frage nach dem AnderenLeben mit Behinderung (Begegnungstag)
  Freundschaft, Liebe, Partnerschaft
8.2FK 6: Die Frage nach Wahrheit, Wirklichkeit und MedienVorurteil, Urteil, Wissen
  Medien – Spiegel der Wirklichkeit?
 FK 5: Die Frage nach Natur, Kultur und TechnikWissenschaft und Verantwortung
  Ökologie vs. Ökonomie?
9.1FK 7: Die Frage nach Ursprung, Zukunft und SinnGlück und Sinn des Lebens
  Sterben und Tod
  Menschen- und Gottesbilder in Religionen
 FK 3: Die Frage nach dem guten HandelnEntscheidung und Gewissen
  Freiheit und Verantwortung
9.2FK 4: Die Frage nach Recht, Staat und WirtschaftGerechtigkeit in der globalisierten Welt
10.1FK 5: Die Frage nach Natur, Kultur und TechnikTechnik: Nutzen und Risiko
 FK 6: Die Frage nach Wahrheit, Wirklichkeit und MedienVirtualität und Schein
10.2FK 3: Die Frage nach dem guten HandelnVerantwortung (Fahrt nach Buchenwald)
Wert des Lebens

In der Klasse 8 soll der richtige Umgang mit Menschen, die eine Behinderung haben, auch praktisch erfahren werden. In der Klasse 10 erfolgt die schulische Vorbereitung der Fahrt zum ehemaligen Konzentrationslager Buchenwald und die intensive nachfolgende Verarbeitung des Erlebten im Unterricht.

Die didaktischen Perspektiven des Faches

Die personale Perspektive greift Alltagserfahrungen, existenzielle Grunderfahrungen und Lebenssituationen von Schülerinnen und Schülern auf.
Die gesellschaftliche Perspektive ermöglicht es, gesellschaftliche Wertvorstellungen und Wertkonflikte sichtbar zu machen.
Die ideengeschichtliche Perspektive macht Fragen und Antworten der Ideengeschichte, vor allem der Philosophie und der großen Religionen, aber auch aktuelle Denkansätze für die Beantwortung von Fragen der Schülerinnen und Schüler systematisch fruchtbar.

Kompetenzförderung bezogen auf die Fragenkreise

Die Schülerinnen und Schüler …

FK 1

  • reflektieren den Wert der eigenen Persönlichkeit in Beziehung zu anderen und bringen das Bewusstsein der eigenen Fähigkeiten (zum Beispiel in symbolischer Gestaltung) zum Ausdruck,
  • beschreiben Komplexität und Perspektivität von Wahrnehmung,
  • definieren Fachbegriffe korrekt und verwenden sie sachgerecht,

FK 2

  • artikulieren die Bewertung von Gefühlen als gesellschaftlich bedingt und erörtern Alternativen,
  • reflektieren in Vor- und Nachbereitung das Treffen mit Menschen mit Behinderung am Reflektionstag in 8.1,
  • erproben in fiktiven Situationen vernunftgemäße Aktionen und Reaktionen, entwickeln bei starken Gefühlen einen rationalen Standpunkt und treffen eine verantwortliche Entscheidung,
  • bewerten komplexe Sachverhalte und Fallbeispiele und diskutieren diese angemessen,
  • führen Gedankenexperimente zur Lösung philosophischer Probleme durch,

FK 3

  • treffen Entscheidungen im Spannungsfeld von Freiheit und Verantwortung,
  • diskutieren Beispiele autonomen Handelns und Zivilcourage hinsichtlich ihrer Motive,
  • lassen sich auf mögliche Beweggründe und Ziele anderer ein und entwickeln im täglichen Umgang miteinander eine kritische Akzeptanz,
  • analysieren in moralischen Dilemmata konfligierende Werte und beurteilen sie,
  • reflektieren in Vor- und Nachbereitung den Besuch der Gedenkstätte Buchenwald in 9.2
  • nehmen gesellschaftliche Entwicklungen und Probleme in ihrer multikulturellen Prägung wahr, bewerten sie moralisch-politisch und entwickeln Toleranz gegenüber anderen Sichtweisen,
  • denken sich an die Stelle von Menschen unterschiedlicher Kulturen und argumentieren aus dieser fremden Perspektive,

FK 4

  • erfassen gesellschaftliche Probleme in ihren Ursachen und ihrer geschichtlichen Entwicklung, diskutieren diese unter moralischen und politischen Aspekten und formulieren mögliche Antworten,
  • erkennen und reflektieren Kooperation als Prinzip der Arbeits- und Wirtschaftswelt,
  • erfassen ethische und politische Grundbegriffe und wenden diese kontextbezogen an,
  • erkennen Widersprüche in Argumentationen und ermitteln Voraussetzungen und Konsequenzen dieser Widersprüche,

FK 5

  • reflektieren den Wert der Meinung anderer und formulieren Anerkennung und Achtung des anderen als notwendige Grundlage einer pluralen Gesellschaft,
  • lernen Bereiche sozialer Verantwortung kennen, erproben Möglichkeiten der Übernahme eigener Verantwortung und reflektieren die Notwendigkeit verantwortlichen Handelns in der Gesellschaft,
  • führen eine Diskussion über ein philosophisches Thema im Sinne des sokratischen Philosophierens,
  • begründen kriteriengeleitet Werthaltungen,

FK 6

  • beschreiben differenziert Wahrnehmungs- und Erkenntnisprozesse und ordnen sie entsprechenden Modellen zu,
  • entwickeln ein konstruktives Konfliktverhältnis und argumentieren in Streitgesprächen vernunftgeleitet,
  • entwickeln Übersicht über unsere Medienwelt, gehen kompetent und kritisch mit neuen Medien um und reflektieren die Bedeutung der Medien und medialen Kulturtechniken,
  • verfassen eine Argumentation zu einem philosophischen Thema und legen ihre Gedanken strukturiert dar,
  • erarbeiten philosophische Gedanken und Texte,

FK 7

  • erörtern Antworten der Religionen und der Philosophie auf die Frage nach einem sinnerfüllten Leben und finden begründet eigene Antworten,
  • reflektieren und vergleichen individuelle Werthaltungen mit Werthaltungen verschiedener Weltanschauungen und gehen tolerant damit um,
  • entwickeln verschiedene Menschenbilder und des Umgangs mit der Natur und diskutieren kulturvergleichend Grundfragen menschlicher Existenz,
  • reflektieren kulturelle Phänomenen und philosophische Aspekte von Weltreligionen.

Hinweise zur Leistungsbemessung

Da im Pflichtunterricht des Faches Praktische Philosophie in der Sekundarstufe I keine Klassenarbeiten und Lernstandserhebungen vorgesehen sind, erfolgt die Leistungsbewertung ausschließlich im Beurteilungsbereich „Sonstige Leistungen im Unterricht“.

Zu deren Bestandteilen zählen u.a.

  • mündliche Beiträge zum Unterricht (z.B. Beiträge zum
    Unterrichtsgespräch, Kurzreferate),
  • schriftliche Beiträge zum Unterricht (z.B. Protokolle, Materialsammlungen, Hefte/Mappen, Portfolios, Lerntagebücher),
  • kurze schriftliche Übungen sowie
  • Beiträge im Rahmen eigenverantwortlichen, schüleraktiven Handelns (z.B. Rollenspiel, Befragung, Erkundung, Präsentation).