Seit Beginn des Schuljahres arbeiten die 8. Klassen mit vom Land NRW finanzierten Tablets (iPads), die an die Schüler*innen verliehen wurden. Im Kollegium wurde lange besprochen, ob eine solche Nutzung eines digitalen Endgeräts als zentrales Lernmittel sinnvoll sein kann und ob tatsächlich ein Mehrwert für das Lernen im Unterricht und zuhause entsteht. Schließlich wäre ein Tablet, das nur Stift und Heft ersetzt, eher eine teure Spielerei als ein sinnvolles pädagogisches Werkzeug. Wir waren uns einig, dass das Gerät den Schulalltag in der Summe bereichern muss.

Als Lehrer*innen in der 8. Klasse erleben wir jetzt, dass wir tatsächlich Projekte umsetzen können, die so ohne das Tablet nicht realisierbar wären. In diesem Artikel wollen wir eine kleine, beispielhafte Auswahl aus den Schulfächern vorstellen:

Physik (Herr Gay):
Im Physikunterricht haben die Schülerinnen am Thema Optik gearbeitet. Hier haben die Schülerinnen mithilfe einer Anleitung selbst 3D-Bilder erstellt. Dazu wurden zunächst Fotos aufgenommen, die wiederum mithilfe eines Bildbearbeitungsprogramms so verändert wurden, dass mit 3D-Brillen tolle Tiefeneffekte erkennbar sind. Zudem wurde im Unterricht der fachliche Hintergrund erarbeitet: Als Teil der subtraktiven Farbmischung und der entsprechenden Farbwahrnehmung lässt sich dieses Projekt in den Lehrplan der 8. Jahrgangsstufe einbetten. Hier noch ein gelungenes Beispiel aus dem Unterricht:


Musik (Frau Zirbes):
Die Schülerinnen haben im Rahmen des Themas „Protestsongs und Songwriting“ die App Garage Band des iPads genutzt, um die Möglichkeiten der digitalen Songproduktion kennenzulernen und auszuprobieren. Schritt für Schritt haben sie sich mit dem Programm auseinandergesetzt und so mithilfe der Loopstation zunächst einen eigenen Song bzw. eigene Samples kreiert, um dann anschließend einen dazu passenden Songtext zu schreiben. Jeder Schülerin hat sich intensiv und auf kreative Art und Weise mit dem Programm beschäftigt, sodass wirklich tolle individuelle Ergebnisse erzielt werden konnten. Einige Schülerinnen haben ihren selbstgeschriebenen Songtext anschließend aufgenommen und mit ihrem Sample verknüpft, sodass ein richtiger Song entstanden ist.
Die App ist eine wirkliche Bereicherung für den Musikunterricht, da auch Schüler*innen ohne musikalische Vorkenntnisse bereits tolle Ergebnisse erzielen können und motiviert sind sich auszuprobieren. Gleichzeitig können ohne Aufwand eine Vielzahl von Instrumenten (auch coronakonform) genutzt und ausprobiert werden.
Anbei ein Screenshot eines Songs einer Schülerin:

Englisch (Herr Villwock):
In meinem Englischunterricht haben wir mit dem Thema „Thanksgiving“ an Präsentationen gearbeitet. Die Schülerinnen sind in der 8.Klasse zum Teil schon sehr versiert beim Erstellen und Halten von Präsentationen, und wir nehmen sukzessive neue Aspekte der Präsentationstechnik in den Fokus. In dieser Einheit ging es um die sinnvolle Strukturierung einer Präsentation und um das Verhältnis von Text (in einer PowerPoint Präsentation) zu Sprache. Daneben spielt die korrekte englische Aussprache natürliche eine wichtige Rolle. Um die so erlernten Fähigkeiten zu fördern, zu verbessern und letztlich auch bewerten zu können, bestand die Aufgabe darin, von dieser Präsentation ein (Screen-Recording) Video zu machen. Die Schülerinnen können hierbei ihre Präsentation halten und nehmen dabei mit dem iPad die PowerPoint Präsentation auf ihrem Bildschirm sowie ihre eigene Stimme auf. Das Produkt daraus wird digital eingesammelt und als Teil der Klassenarbeit gewertet.

Julia Zirbes, Christopher Gay und Martin Villwock