„…nun zum Wetter. Die heutige Höchsttemperatur wird mit 8°C im Rheinland erreicht. Trotzdem muss dort ab dem Nachmittag mit teils starkem Regen gerechnet werden. Also genau das richtige Wetter, um an diesem ungemütlichen Feiertag im Bett zu bleiben…“
So ein Radiowecker ist schön und gut, aber mit diesen Nachrichten wollte ich an diesem Freitagmorgen nicht geweckt werden. Wie jedes Jahr war als Jahresabschluss die Tour von unserem Bootshaus in Bonn nach Köln-Rodenkirchen geplant. Mit Regenkleidung im Gepäck ging es also Richtung Bootshaus. Pünktlich um zehn Uhr waren 29 Anfänger, Ruderer und AH`s am Treffpunkt. Die Einen voller Motivation, die Anderen eher verschlafen. Aber auch die halfen, als es losging Richtung Köln. In den stark besetzten Vierer und Fünfern war dann nach dem Ablegen keine Spur von Müdigkeit oder schlechter Stimmung mehr zu sehen.
Der Bonner Nordhafen, die Siegmüngung, die erste Fähre waren schnell hinter sich gelassen. Kilometer für Kilometer zog an uns vorbei. Natürlich wurde der 666. Rheinkilometer zwischendurch nicht übersehen.
Der Wetterbericht behielt leider Recht, denn ganz ohne Regenkleidung kamen wir dann doch nicht aus. Dies tat der Stimmung aber keinen Abbruch. Etwas anstrengender wurden dann nochmal die letzten Kilometer. Der Wind, der bislang rheinabwärts wehte, drehte auf einmal und wehte nun unseren Steuermännern kräftig ins Gesicht.
Anders als letztes Jahr konnten wir heute den Steg des Kölner Rudervereins von 1877 ansteuern. Im letzten Jahr war der Pegelstand des Rheins zu niedrig gewesen, sodass der Steg auf dem Trockenen lag und wir am Sandstrand anlegen mussten.
Kurz nachdem wir fertig waren die Boote transportfähig zu machen, kam auch schon Jochen Seidl, der sich netterweise bereit erklärt hatte, unsere sechs Boote in Köln abzuholen und nach Bonn zurück zu bringen. Per Bahn machten sich alle Ruderer wieder auf den Weg zu unserem Bootshaus, wo die Boote anschließend in Rekordzeit geputzt und wieder ruderbereit gemacht wurden.
Ob am Nachmittag wirklich die angesagten 8°C erreicht wurden, weiß keiner. Aber spätestens nach dem Halt in einem Dönerladen auf der Heimreise, nach dem einen oder anderen Glühwein oder nach einer heißen Dusche war allen wieder warm.
(Benjamin Leischner, EF)