Es war „Mayday“, als zwölf Schülerinnen und Schüler der Einführungsphase am 3. Oktober ihren Englandaustausch antraten. Anscheinend hatten auch Autofahrer auf der Strecke von Stansted nach Stamford die erinnerungswürdige Tanzeinlage der Premierministerin Theresa May zu ABBA’s „Dancing Queen“ gesehen und kurzer Hand ein Verkehrschaos verursacht. Somit trafen wir etwas verspätet am Zielort ein, wo wir herzlich von unseren Gastfamilien empfangen wurden. Nachdem wir unsere Austauschpartner, Schule und Ort kennengelernt hatten, machten wir uns auf die Universitätsstadt Cambridge zu erkunden. Kaum zu glauben, dass dieser beschauliche Ort unser Verständnis der Welt (Gravitationstheorie) und des Menschen (Evolutionstheorie, Entdeckung der DNA) grundlegend geprägt hatte. Bei einer Puntingfahrt auf der Cam erfuhren wir noch die ein oder andere weitere Anekdote über Cambridge.
Der nächste Tagesausflug führte uns nach Warwick, wo uns eine Burganlange mit Katapult- und Greifvogelflugschau das blutige England im Mittelalter vor Augen führte. So verwunderte es den ein oder anderen Serienjunkie wenig, dass Martins „Game of Thrones“ auf den englischen Rosenkriegen basiert: aus dem Hause Lancaster machte er Lannister (rot), und aus dem Hause York wurde Stark (weiß).
Den krönenden Abschluss fand unsere Austauschfahrt in London. Hier wird uns besonders die Aussicht vom Skygarden in guter Erinnerung bleiben. Von dieser Hochhausterrasse wirkten Westminster, das Bankviertel und das südliche Themseufer wie eine Legolandschaft.
Neben diesen Ausflügen blieb auch vor allem am Wochenende Zeit mit Austauschpartnern und deren Familien gemeinsam etwas zu unternehmen. So traf sich eine Gruppe Jungs zu einer E-Bike Tour um einen nahegelegenen See. Ebenso sorgte ein traditionelles „Fish and Chips“ Essen mit anschließender Nutzung der Billardplatten und Kicker in der Jungenschule für ein geselliges Beisammensein aller am Austausch beteiligten Personen. Bereits Ende Oktober bietet sich für uns die Gelegenheit die erlebte Gastfreundschaft zu erwidern und gemeinsam Grenzen in den Köpfen einzureißen, statt sie wieder aufzubauen.
(Steffen Dederich)