Nachdem die Theater-AG letztes Schuljahr erfolgreich das Musical „Kwela-Kwela“ aus dem afrikanischen Tierreich auf die Bühne brachte, gab es dieses Schuljahr ein passendes Stück zum Jahr 2017, dem Lutherjahr. Wieder hatten sich Schüler aus den 6. bis 8. Klassen zusammengefunden, um gemeinsam mit Frau Jenal und Frau G. Thomas „Luther – das Musical“ zu erarbeiten.

Die Gruppe traf sich jede Woche und wo zu Anfang spielerische Übungen zur Bühnenpräsenz und zu allgemeinen schauspielerischen Fähigkeiten auf dem Plan standen, waren bald konkrete Szenenproben, Einübung von Choreografien und kurzen Gesangseinlagen an der Tagesordnung. Die vielen Wiederholungen wurden mit Geduld ausgestanden. Mit viel Arbeit und Zeit, sowohl von Frau Jenal als auch von den jungen Talenten, kam die Truppe ihrem Ziel Schritt für Schritt näher. Als mit der Anzahl der Proben auch bei jedem das Gefühl der Identifikation mit der eigenen Rolle (oder mehreren) wuchs, kamen auch schnell Entwürfe der Kostüme und die Beschaffung dieser ins Spiel. An den Probewochenenden kam es nochmal zu sehr intensiven Probetagen mit viel Arbeit, Geduld und erhofftem Fortschritt durch Szenensicherheit und Verbesserung einzelner Details. Beim Wochenende vor der Aufführung trafen sich vormittags alle Beteiligten, unter anderem mit der Technik-AG und ein paar Oberstufenschülerinnen, die für die Maske zuständig waren. Die Technik-AG brachte mit Licht und Ton einen weiteren wichtigen Aspekt der Bühnenarbeit mit ein. Nach einer ausgedehnten Mittagspause mit Pizza im Magen ging es auch schon weiter, bis jede Szene saß. Am Sonntag bekamen wir die Ehre sowohl von dem Chor von Frau Thomas als auch vom General-Anzeiger besucht zu werden.

Das eher schlichte Bühnenbild sollte den ganzen Fokus auf die schauspielerischen Leistungen und den Wiedererkennungswert der Kostüme legen. Denn das Konzept des Drehbuches sah so aus, dass zwei Geschwister eine alte Kassette ihrer Eltern mit der Geschichte Martin Luthers finden und sich diese anhören. Darauf folgt eine Szene, in der Luther mit seiner Frau und seinen neugierigen Kindern am Tisch sitzt. Die Kinder verlangen Geschichten aus seiner Vergangenheit zu hören und mit seinen Erzählungen tauchen immer und immer wieder Szenen als Rückblenden auf. Bei diesen kommen öfter die gleichen Schauspieler in unterschiedlichen Kostümen auf die Bühne und verkörpern zum Beispiel Luther in früheren Jahren. Auch die musikalische Begleitung kam, wie die Jahre zuvor, durch Frau Thomas und ihre Chorkinder nicht zu kurz. Der Chor der 5. und 6. Klasse spielte für das Musical eine wichtige Rolle, da manche Szeneninhalte nur durch die Liedtexte verständlich wurden. Am Abend vor der Aufführung wurde es allmählich ernst und alle benötigten Materialien, von der technischen Ausrüstung bis zu Requisiten und Kostümen, wurden in einen großen Transporter gepackt und zum Ort des Geschehens, dem KFG, gebracht. Hier wurde am nächsten Tag, wie jedes Jahr, alles aufgebaut, um am Abend eine einwandfreie Aufführung hinzulegen. Ein letztes Mal wurde am Nachmittag das Drehbuch mit der neuen Bühne und den technischen Einzelheiten erprobt und bevor der Chor sich aufstellen konnte und alle Schauspieler in ihre Kostüme geschlüpft waren, kamen auch schon die ersten Gäste. Nach einer kurzen, finalen Vorbesprechung und ganz viel gegenseitigen Mut-Zusprechungen gegen Lampenfieber ging es auf die Bühne und die Aufführung wurde ein riesiger Erfolg.

Die Arbeit und Geduld aller Mitwirkenden hatte sich gelohnt und man sah jedem an, wie viel Spaß er an dem Stück hatte. Für den ein oder anderen ist die Schauspielerei durch diese Erfahrung bestimmt zu einer Leidenschaft geworden. Auf das Ergebnis konnten jedenfalls alle mit Berechtigung stolz sein. Während uns Frau Thomas schon einige Jahre der Musicalarbeit treu ist, möchte auch Frau Jenal, die sich dieses Jahr zum ersten Mal in diesem Bereich engagierte, diese Aufgabe sehr gerne weiterführen. Auch für Herrn Dr. Drescher schien die Aufführung ein voller Erfolg gewesen zu sein, denn er „hätte das Thema der Reformation im passenden Lutherjahr kaum interessanter und anschaulicher im Religionsunterricht vermitteln können.“   (Luci Schwingen)