Beim Sport versuchen wir meist das Flow-Gefühl zu erreichen – ein Zustand im völligen Hier und Jetzt. Selbiges Gefühl stellte sich gleich mehrere Male auf unserer Klassenfahrt an den Alfsee ein. Zu allererst beim Wasserskifahren, wo zur Freude der begleitenden Sportlehrerin Christine Boßmann alle die Wasserski anschnallten und dies trotz suboptimaler Bedingungen (13°C Außentemperatur und Regen). Am Ende der Woche war mehr als die halbe Klasse erfolgreich auf Wakeboards mit festen Bindungen umgestiegen.
Bei unserer Kanutour auf der Hase war der Flow vor allem auf den ersten und den letzten Metern leicht abgedriftet. Erst glich unsere Flotte aus zehn Kanadiern einem Autoscooter und auf der letzten Geraden peitschte uns der Wind so dermaßen ans Ufer, dass es auf sehr beherzte Paddelstiche ankam, um den Ausstieg zu erreichen. Am Schießstand feierte das Flowerlebnis sein Comeback. Auf Anweisung unseres Bogenschießlehrers Manfred kamen wir zurück ins Hier und Jetzt mit dem Kommando „seinen Platz finden“.
In der Rückschau auf unsere Klassenfahrt sind es weniger die außergewöhnlichen sportlichen Aktivitäten, die für den Flow innerhalb der Klasse sorgen, sondern die zwischenmenschlichen Momentaufnahmen (lange Pokerrunden, gemeinsame Mahlzeiten in gemischter Runde und gute Nachbarschaftspflege auch nach 22:00). Dies ist der Grund, die Klassenfahrt an den Anfang des neunten Schuljahres zu setzen und den Flow für die Klasse ein ganzes Jahr nutzen zu können.
(Steffen Dederich)