Ein Beitrag zum Geschichtsunterricht in der Klasse 9: Deutsche Nachkriegsgeschichte.

Einen eigenen Film im weltbekannten Bonner Haus der Geschichte drehen? Selber den – natürlich historischen – Inhalt bestimmen? Selber die Hintergründe recherchieren und den Text schreiben? Selber die Reportage sprechen? Live im HdG, mit Presseausweis? Selber den Film schneiden, nachbearbeiten?
Das klingt alles sehr utopisch in der Schulrealität des 21. Jahrhunderts. In Bonn allerdings ist das alles möglich. Das Haus der Geschichte mit seinem experimentierfreudigen medienpädagogischem Team unter der Leitung von Frau Mehren bekommt in diesen Tagen immer wieder Besuch von Schülern des Privaten Ernst-Kalkuhl-Gymnasiums. Jeder einzelne Schüler will sein Selfie über den Bau der Mauer, die Potsdamer Konferenz, die Ostpolitik Brandts oder den 9. November 1989 fertig stellen. Dem EKG werden alle Materialien, Arbeitsräume und die Bibliothek zur Verfügung gestellt. Die Schüler können direkt im Museum oder zu Hause arbeiten. Wer möchte, wird Mitglied im Teensclub, einem Historikertreffen für Teenager.
Wenn alle Filme fertig gestellt und zu einem zusammengeschnitten sind, hat die 9a des EKG tatsächlich etwas Einmaliges geleistet. Sie haben „Geschichte geschrieben“.
Natürlich haben unsere Partner vom HdG schon gefragt, ob sie das Endprodukt sehen dürfen. Vielleicht im Haus der Geschichte.

Stefan Haufer