27-6-2015

Diesen Satz riefen unsere Tennisasse, als sie sich nach dem letzten Doppel in die Arme fielen. Der Nervenkitzel zuvor hätte nicht größer sein können. Nach den Einzeln stand es 2:2 nach Partien und 4:4 nach Sätzen zwischen der Bielefelder Marienschule und dem Ernst-Kalkuhl-Gymnasium. Jedoch hatten unsere Gegnerinnen nach der Addition aller Spiele einen hauchdünnen Vorsprung von einem Spiel.

Allen Beteiligten war klar, dass nur eine Überraschung in den Doppeln den Ausschlag zu Gunsten des Ernst-Kalkuhl-Gymnasiums geben könnte. Erwartungsgemäß stellten die Bielefelder ihr erstes und unsere Mädchen ihr zweites Doppel stark auf. Somit war die Vorgabe für unser erstes Doppel möglichst ein bis zwei Spiele einzufahren und für unser zweites Doppel möglichst kein Spiel abzugeben. Ein großer Druck lastete auf allen Spielerinnen. Die Rechnung der Bielefelder schien aufzugehen. Im ersten Doppel stand es 6:0 4:0 für unsere Gegnerinnen und es sah wirklich so aus als wären die zwei fehlenden Spielgewinne reine Formsache und das Ticket nach Berlin für die Bielefelder bereits gelöst. Doch dann punktete Miriam mit einem überraschenden Lob und Marie machte in einer langen Vorhandrallye den Punkt zum 0:30 bei Aufschlag Bielefeld. Nun fing die Aufschlagspielerin an zu zittern und unsere Mädchen nutzen dieses kurze Zeitfenster der Verunsicherung für insgesamt zwei Spielgewinne.

Mit diesem wichtigen Endergebnis von 0:6 2:6 mussten Lina und Lara im zweiten Doppel nun einen hauchdünnen Vorsprung von einem Spiel ins Ziel retten. Leichter gesagt als getan. Den mitgereisten Fans Frau Müller und Herrn Dederich stand die Anspannung ins Gesicht geschrieben – Pulswerte jenseits von Gut und Böse. Doch unsere Mädchen motivierten sich, wehrten bei einem Stand von 6:0 5:0 nicht zum ersten Mal mehrere Breakbälle ab und verwerteten den ersten Matchball. Wahnsinns Mannschaftsleistung: Wir fahren zum Bundesfinale nach Berlin!

Steffen Dederich