Als zu Beginn des zweiten Halbjahres ein Zettel durch den Unterricht der elften Stufe ging mit der Überschrift “Rechtskunde-AG“, fragten sich sicherlich einige, was es damit auf sich hat. Wie sich in Gesprächen untereinander und mit den Lehrern herausstellte, handelte es sich bei dem Angebot um einen 12stündigen Workshop, der den Jugendlichen das deutsche Recht nahe bringen sollte. Geleitet wurde die AG von dem Bonner Rechtsanwalt und ehemaligen Kalkuhlschüler Andreas Knebel.

Nach einem ersten Treffen mit allen Interessenten und Herrn Knebel legte man die Termine fest und besprach die groben Inhalte der AG. Die Schwerpunkte legte man auf Bürger-, Straf- und Öffentliches Recht. Eines Mittwochnachmittags war es dann soweit:  etwa 10 Schüler versammelten sich in der Schule, um von Herrn Knebel in die Grundlagen der Rechtskunde eingeführt zu werden.  Vom BGB hinüber zum ÖffR bis hin zum StGB. Man lernte, die Zusammenhänge zwischen den Gesetzen und die vielen kleinen Ecken und Winkel in der Rechtskunde zu erkennen, und konnte sich ein Bild vom Alltag eines Anwalts machen.  Es war beeindruckend zu erfahren, wie viel man beachten und bedenken muss, doch auch was für Möglichkeiten einem die Gesetze bieten, und wie sie oft auf unauffällige Weise die Ordnung in Deutschland regeln.

Dank Herr Knebels Technik war der Workshop bei weitem nicht theorie-überlastet, denn man konnte selber über Fälle nachgrübeln und versuchen, Lösungen zu finden. Durch die praktische Anwendung des Wissens und dem “Learning by doing“ verinnerlichte man das Erlernte und prägte sich die Grundsätze schnell ein. Der krönende Abschluss der AG war der Besuch einer Gerichtsverhandlung im Bonner Amtsgericht, wo wir Herrn knebel  in Aktion sehen und die Realität in einem Gerichtssaal  erleben durften.

Wir alle danken Herrn Knebel, dass er sich die Zeit genommen hat, uns mit viel Geduld und Humor die Rechtskunde nahezubringen, so dass jetzt wahrscheinlich der Ein oder Andere ernsthaft über eine Zukunft als Anwalt oder Richter nachdenkt!

Paula Billen