27-1-2013

Amicallemand Bon(n) – 50 Jahre dauert die deutsch-französische Freundschaft nun schon an und sie hat sich trotz aller Höhen und Tiefen als sehr beständig erwiesen.
Für unsere Fachschaft Französisch war dies eine wunderbare Gelegenheit, das Jubiläum auch an unserer Schule ganz groß zu feiern. Schon während der Woche hatte unser Schulkoch Herr Lutz die Internatsschüler mit Köstlichkeiten der „Cuisine françasise“ verwöhnt. Am Abend des 22.01.2013, genau 50 Jahre nach der Unterzeichnung des Élysée-Vertrages durch Konrad Adenauer und Charles de Gaulle, konnten dann fast 300 Gäste, darunter Monsieur Christian Billmann, der Schulleiter unserer Partnerschule in Paris, und seine für den Schüleraustausch verantwortlichen Kollegen in unserem Speisesaal ein Programm genießen, das ihnen viel Amüsantes, Wissenswertes und Nachdenkliches über die Beziehung unserer beiden Länder bot. 
Die Moderation hatten Schülerinnen und Schüler des Leistungskurses Q2 übernommen. Sie führten ihr Publikum auf amüsante Weise durch den Abend, der sehr rasant mit einem Lied begann, das alle Französisch-Anfänger bei uns kennen: dem „Rap de Manon“, gesungen und getanzt von den Kursen der Klasse 6.
Als Hauptredner des Abends hielt unser Schulträger Ernst-Martin Heel einen historischen Rückblick auf das oft von Revanchismusdenken geprägte deutsch-französische Verhältnis und beleuchtete – ebenso wie der Bonner Oberbürgermeister vorher in seinem Grußwort – die enge Verzahnung von Familiengeschichte und Nationalgeschichte. (Hier der Wortlaut der Rede).
Richtig feierlich wurde es, als die Schulleiter des Ernst-Kalkuhl-Gymnasiums, Dr. Ulrich Drescher, und des Collège André Citroën, Christian Billmann, zum Podium schritten und in einem symbolischen Akt die Freundschaft unserer beiden Schulen vertraglich erneuerten (Hier die Vertragstexte). Auch Monsieur Billmann machte in seiner Begrüßungsrede die Absurdität von Völkerhass deutlich: Mitglieder seiner teilweise aus dem Elsass stammenden Familie kämpften während der Weltkriege auf beiden Seiten der deutsch-französischen Front.
Mit dem Lied « Le grand Jour » aus dem Musical « Les Misérables « begeisterte anschließend unser Schulchor « Tones on fire » das Publikum. Zum Abschluss des ersten Teils der Veranstaltung trug dann unsere Schülerin Daria Asmus ihre grandiose Interpretation des Selig-Songs „Ohne Dich“ vor.
Während der anschließenden Pause nahmen die Gäste und Mitwirkenden die Gelegenheit wahr, sich im Kalkuhl-Forum mit leckeren französischen Snacks zu stärken, die unsere Grundkurse für sie zubereitet hatten.
Musikalisch ging es auch in der zweiten Hälfte des Festabends weiter: Die Bonner Cajun-Band „Le Clou“ brachte mit ihrer fröhlichen, virtuos vorgetragenen Musik das Publikum zum Rasen und – soweit es der Raum vor der Bühne zuließ – sogar zum Tanzen.
Mit dem Chansonnier Jean Faure betrat anschließend ein alter Bekannter aus früheren Kalkuhl-Zeiten die Bühne. Nach seinem Werdegang befragt, berichtete Monsieur Faure von seiner früheren Tätigkeit als „Hilfslehrer für Französisch und Musik“ an unserer Schule. Seiner Meinung nach besteht trotz aller Freundschaftsbekundungen gerade heutzutage, 50 Jahre nach der Unterzeichnung des Élysée-Vertrags, die Gefahr, dass das deutsch-französische Verhältnis zur leeren Pose erstarrt. Nach seinen mahnenden Worten lieferten Faure und seine Band den Beweis dafür ab, wie einfühlsam, aber auch gesellschaftskritisch französische Chansons sein können.
Zum großen Finale des Festabends betraten dann noch einmal alle Musiker und Sänger die Bühne. Zusammen mit dem Publikum intonierten sie das Lied „Ce n’est qu’un au revoir“. Auf ein Wiedersehen mit Frankreich, mit der französischen Sprache und Kultur dürfen wir auch auf Kalkuhl weiterhin zählen: In seinem Schlusswort betonte unser Schulleiter die Bedeutung des Schwerpunktfaches Französisch für unsere Schule und versicherte, dass er sich auch in Zukunft für den Erhalt des Französischunterrichts einsetzen werde.

Allen, die sich mit viel Engagement für das Zustandekommen unseres Festes eingesetzt haben, insbesondere dem Schüler-Technikteam, das eine hervorragende Arbeit geleistet hat, sei an dieser Stelle noch einmal herzlich gedankt!