Das Gymnasium umfasst in einem durchgehenden Bildungsgang die Sekundarstufe I, bestehend aus

  • Erprobungsstufe (Klasse 5 und 6),
  • Mittelstufe (Klassen 7 bis 9) sowie der
  • Oberstufe (Sekundarstufe II: Jahrgangsstufe 11 bis 13; im verkürzten Bildungsgang: Jahrgangsstufe 10 bis 12).

Erprobungsstufe

Was ist die „Erprobungsstufe“?

Die Klassen 5 und 6 bilden eine besondere pädagogische Einheit: die „Erprobungsstufe“. Anknüpfend an die Arbeitsweisen in der Grundschule werden die Kinder in diesen zwei Jahren an die Unterrichtsmethoden und Lernangebote des Gymnasiums herangeführt. Dabei beobachten wir Lehrerinnen und Lehrer ihre Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten mit dem Ziel, die Entscheidung über die Eignung für die Schulform „Gymnasium“ in Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten zu sichern.

Die Leitziele unserer pädagogischen Arbeit sehen wir in der individuellen Lernentwicklung unserer Schüler, der Entfaltung ihrer Persönlichkeit sowie im Aufbau von Lern- und Methodenkompetenz. „Fordern und fördern“ am Ernst-Kalkuhl-Gymnasium heißt, unsere Schüler dazu anzuleiten, durch Verantwortung für das eigene Lernen ihre Potenziale auszuschöpfen.

Beim Übergang auf ein Gymnasium begegnen die Kinder viel Neuem: der Größe der Schule, der Vielzahl der Schülerinnen und Schüler, denen sie täglich begegnen, einer anderen Lernatmosphäre, dem erhöhten Lehrerwechsel aufgrund des Fachlehrerprinzips. Je nach Persönlichkeitsstruktur sieht ein Kind diesem Neuanfang mit Neugier, Gelassenheit, Spannung oder auch Angst entgegen.

Wie begegnen wir den neuen Schülern?

Tag der offenen Tür

Am „Tag der offenen Tür“ öffnen wir für Eltern und Grundschulkinder der 4. Klassen alle Türen unseres Gymnasiums:

  • 8.30 Uhr: Begrüßung der Besucher im Speisesaal unseres Internats
  • 8.40 Uhr: „Schnupperunterricht“ für die Viertklässler
  • ab 9.20 Uhr: Unterrichtsbesuche in allen Klassen möglich
  • 9.00 Uhr–12.00 Uhr: Schulleitung, Internatsleitung und Lehrer/innen stehen in Einzelgesprächen zur Beratung und zur Beantwortung individueller Fragen zur Verfügung.

Kennenlernnachmittag

Drei bis vier Wochen vor Beginn des neuen Schuljahres laden wir unsere „zukünftigen Fünftklässler“ an einem Nachmittag ein, damit sie ihre neuen Mitschüler, den/die Klassenlehrer/in, ihren Klassenraum und das Schulgelände kennen lernen können.

Der 1. Schultag am Gymnasium

Der erste Schultag beginnt mit einem gemeinsamen Gottesdienst und einer Begrüßung der „Neuen“ im Rahmen einer Schulversammlung. Im Anschluss daran findet ein „Starttag“ mit dem neuen Klassenlehrer bzw. der neuen Klassenlehrerin statt.

Kennenlerntage

Auf den „Starttag“ folgen zwei „Kennenlerntage“. Die gemeinsame Gestaltung des neuen Klassenzimmers, eine Kalkuhl-Rallye zum besseren Kennenlernen der neuen Örtlichkeiten sowie eine gemeinsame Aktivität in der näheren Umgebung sollen das Zusammenwachsen in der Klassengemeinschaft fördern.

Zusammensetzung der neuen Klassen

Bei der Zusammensetzung der Klassen werden die Zugehörigkeit zu Grundschulklassen, die Wohngebiete und Schulwege berücksichtigt sowie auf ein möglichst ausgewogenes Verhältnis von Jungen und Mädchen in der Klasse geachtet. Wenn möglich, berücksichtigen wir gerne Wünsche für die Zuordnung zu einer bestimmten Klasse.

Wie unterstützen wir eine positive Entwicklung unserer Schüler in der Erprobungsstufe?

Erprobungsstufenkonferenzen

Während der Erprobungsstufe finden in Klasse 5 und Klasse 6 jeweils 4 Erprobungsstufen-konferenzen statt, in denen alle Fachlehrerinnen und Fachlehrer der Klasse ausführlich und intensiv über jede einzelne Schülerin bzw. jeden einzelnen Schüler beraten. Unserem Leitgedanken „Fordern und fördern“ entsprechend liegt der Schwerpunkt der pädagogischen Arbeit darin, den individuellen Lernstand und Lernbedarf des Einzelnen zu erkennen.

Seit Jahren nutzen wir die Gelegenheit, uns in der 3. Konferenz in Klasse 5 mit den ehemaligen KlassenleiterInnen der vorher besuchten Grundschule auszutauschen und über unsere Eindrücke und Erfahrungen zu berichten.

Elternsprechtag

Zusätzlich zu der Möglichkeit, die Fachlehrer während ihrer einmal pro Woche festgelegten Sprechstunde persönlich aufzusuchen, findet nach der 1. Erprobungsstufenkonferenz ein spezieller Sprechtag nur für die Eltern der Schüler und Schülerinnen der Klassen 5 statt, an dem der Klassenlehrer / die Klassenlehrerin die in der ersten Konferenz gesammelten Eindrücke der Kollegen weitergibt und Sie eine frühe Rückmeldung über das Lernverhalten Ihrer Kinder erhalten. Der kontinuierliche Dialog zwischen Eltern und Lehrern ist für uns von äußerster Wichtigkeit.

Lehrerteams

Die in der Erprobungsstufe unterrichtenden Lehrer werden unter sorgfältiger Beachtung der pädagogischen Erfordernisse ausgewählt, d.h. es werden nur Kollegen eingesetzt, die sich diese Aufgabe ausdrücklich gewünscht haben. Der Unterricht wird darüber hinaus auf möglichst wenig Lehrer verteilt, so dass sich die Kinder nicht auf zu viele neue Lehrerpersönlichkeiten einstellen müssen.

In der Tages- und Internatsschulklasse arbeitet ein Team aus Klassenleiter und Internatspädagoge eng zusammen.

Methodenschulung

Bereits in Klasse 5 beginnen wir mit dem an unserer Schule in allen Klassenstufen durchgeführten Training zur Methodenschulung. Neben dem Erwerb von Fachkenntnissen legen wir großen Wert auf den Erwerb von Lerntechniken und Methoden, die wir im Rahmen von Methodentagen zum Thema „Lernen lernen“ vermitteln.

Das individuell gestaltbare Unterrichts- und Betreuungsangebot

Klassische Halbtagsschule „von acht bis eins“ (Klasse 5)

Die schulische Nachbetreuung (Hausaufgaben) wird von der Familie geleistet.

Ab Klasse 6 wird einmal wöchentlich Nachmittagsunterricht erteilt, für die Jahrgangsstufen 7–9 sind jeweils zwei lange Schultage vorgesehen.

Gestaltung der Mittagspause

Alle Schüler der Klassen 5 – 9, die am Nachmittag Unterricht haben, verbringen die Mittagspause beaufsichtigt auf dem Schulgelände. Das Ernst-Kalkuhl-Gymnasium macht hierzu ein breites Angebot:

Wir räumen unseren Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit ein, während der Mittagspause im eigenen Klassenraum zu bleiben. Dort können mitgebrachte kalte Speisen verzehrt werden.

Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, sich am Ende der Unterrichtsvormittags bzw. nach der Einnahme des Essens in der Schule aufzuhalten. Dort wird ein pädagogisch ausgebildeter Mitarbeiter der Diakonie Bonn Beschäftigungsangebote für die Mittagspause vorhalten. Sollte der Vormittagsunterricht in Klassen 5 bis 9 – beispielsweise wegen Erkrankung des Lehrers – in der 6. Stunde vertreten werden müssen, so wird dieser Mitarbeiter diese Klasse bereits früher betreuen. Auf dem Schulgelände werden Internatspädagogen zusätzlich als Betreuer für alle Schüler fungieren. Wann immer es das Wetter erlaubt, sollen die Schüler dort miteinander spielen können.

Unterricht am Vormittag (und Nachmittag) mit anschließender Betreuung

Im Anschluss an den Vormittagsunterricht wird das Mittagessen im „Kalkuhl-Forum“ eingenommen.

Die Hausaufgabenbetreuung erfolgt durch die Helferinnen und Helfer des LOGO-Vereins .

Tages- und Internatsschulklasse

Eine Lerngruppe von 15 bis maximal 20 Schülern wird am Unterrichtsvormittag und teilweise am Nachmittag unterrichtet und anschließend von einem Pädagogen im Silentium bis in den frühen Abend betreut. Der Schultag endet um 17.45 Uhr oder – falls gewünscht – um 20.10 Uhr. Der monatliche Kostenbeitrag von 590 € beinhaltet neben der intensiven Betreuung im kleinen Klassenverband auch die Mahlzeiten (Frühstück, Mittagessen, Kaffeetrinken, Abendessen) sowie die Teilnahme an sportlichen Freizeitaktivitäten.

Regina Noll, Koordinatorin der Erprobungsstufe

Stand: August 2013

Mittelstufe

Fordern und fördern bleibt auch in der Mittelstufe die Leitidee unserer pädagogischen Arbeit. Wir unterstützen die Jugendlichen dabei, ihr Wissen zu erweitern, aber auch ihre charakterliche Entwicklung voranzutreiben und ihre Persönlichkeit zu festigen.

Erfolgreich lernen – Förderung von fachlicher, persönlicher und sozialer Kompetenz

Die Mittelstufe umfasst die Klassen 7 bis 9. In dieser nicht unproblematischen Entwicklungsphase ist es uns ein besonderes Anliegen, durch klare pädagogische Konzepte eine optimale fachliche Ausbildung zu ermöglichen, gleichermaßen aber auch in vielfältigen Unternehmungen die charakterliche Entwicklung und Festigung der Persönlichkeit zu vertiefen. Eine intensive schulische Ausbildung bereitet auf die zentralen Prüfungen in NRW vor (Lernstandserhebungen in der Klasse 8) und sichert einen erfolgreichen Abschluss der Mittelstufe und damit einen Einstieg in die gymnasiale Oberstufe. Individuelle Förderprogramme geben schwächeren Schülerinnen und Schülern Gelegenheit zum Aufarbeiten von Unterrichtsinhalten und eröffnen besonders Begabten die Aussicht zur Teilnahme am Unterricht höherer Jahrgänge oder sogar an speziellen Seminaren der Universität Bonn.

Unternehmungen außerhalb der Schule

Verantwortung für sich selbst und andere übernehmen – diese Aspekte der Persönlichkeitsbildung vertiefen wir durch erlebnisorientierte Klassenfahrten in den Klassen 7 und 9. Ein Begegnungstag mit Menschen mit Behinderung und die Reflexionstage im Konzentrationslager Buchenwald bei Weimar sind prägende Erlebnisse. Austauschprogramme mit Frankreich und England geben Einblicke in Kultur und Leben anderer Länder. Berufswahlvorbereitung, Bewerbungstraining und ein (freiwilliges) Betriebspraktikum unterstützen bei der Zukunftsorientierung. Gespräche und Übungen mit Beamten des ‚Kommissariats Vorbeugung’ vom benachbarten Polizeipräsidium dienen der Sucht- und Gewaltprävention sowie der Förderung von Zivilcourage.

Das EKG-Portfolio

Am Ende der Mittelstufe sollen so alle Weichen für eine erfolgreiche Weiterarbeit in der gymnasialen Oberstufe oder auch im gewählten Beruf gestellt sein. Unser EKG-Portfolio ist neben dem Zeugnis eine weitere wichtige Dokumentation der erbrachten Leistungen, denn im EKG-Portfolio sammeln alle Schülerinnen und Schüler die Würdigungen ihrer besonderen schulischen und außerschulischen Aktivitäten und Auszeichnungen, die Aufschluss über individuelle Verdienste jenseits der Zeugnisnoten erlauben.

Oberstufe – Sekundarstufe II

Was ist die Oberstufe?

Die gymnasiale Oberstufe oder Sekundarstufe II umfasst die Jahrgangsstufen 10 bis 12 und setzt die Bildungs- und Erziehungsarbeit der Sekundarstufe I fort. Sie schließt mit der Abiturprüfung ab und vermittelt die allgemeine Hochschulreife.

In der Oberstufe findet der Unterricht nicht mehr im Klassenverband, sondern in Kursen statt, die die Schülerinnen und Schülern nach ihren Interessen, Begabungen und späteren Berufs- oder Studienwünschen wählen.

Die individuelle Schwerpunktsetzung führt mit vertiefter Allgemeinbildung und wissenschaftspropädeutischem Unterricht zur allgemeinen Studierfähigkeit und bereitet auf die Berufsausbildung und auf eigenverantwortliches Handeln vor.

Die Sekundarstufe II (Kurzform Sek II) besteht aus der einjährigen Einführungsphase und der zweijährigen Qualifikationsphase. Die Einführungsphase dient ähnlich wie die Erprobungsstufe der Orientierung und Einfindung in einen neuen Ausbildungsabschnitt. Die in der Qualifikationsphase und der Abiturprüfung erbrachten Leistungen bilden die Grundlage zur Zuerkennung der allgemeinen Hochschulreife.

„Was geht fachlich in der Sek II“?

Nicht alles – aber einiges!

Das Fächerangebot des Ernst-Kalkuhl-Gymnasiums in der Oberstufe:

1. Aufgabenfeld

  • Deutsch
  • Englisch
  • Französisch
  • Lateinisch ab Klasse 6 bzw. 7 (bis Ende 11.2)
  • Spanisch neu einsetzend ab der Einführungsphase
  • Kunst
  • Musik
  • Literatur, Instrumental- oder vokalpraktischer Kurs 
(im ersten Jahr der Qualifikationsphase)

2. Aufgabenfeld

  • Erdkunde
  • Geschichte
  • Pädagogik / Erziehungswissenschaften
  • Philosophie
  • Sozialwissenschaften (im zweiten Jahr der Qualifikationsphase)

3. Aufgabenfeld

  • Mathematik
  • Biologie
  • Chemie
  • Physik

Ohne Aufgabenfeld

  • Evangelische und katholische Religionslehre
  • Sport (bisher auch als Abiturfach möglich)

Nach einer Informationsveranstaltung in der Klasse 9 am 17. 02. 2014 (Informationen zur Sek II G8, ppt) wählen die Schülerinnen und Schüler der zukünftigen Sekundarstufe II entsprechend ihren Interessen und Begabungen aus dem Fächerangebot unserer Schule „ihre“ Fächer aus. Die Anzahl der Kurse in den einzelnen Fächern wird nach den Wahlen der zukünftigen Oberstufenschülerinnen -und Schülern festgelegt. In den vergangenen Schuljahren konnten dabei alle Wünsche erfüllt werden.

Die individuelle Gestaltung der Schullaufbahn wird beim Übergang zur Qualifikationsphase durch die Wahl der Leistungskurse fortgesetzt. Das Fächerangebot der Grund- und Leistungskurse richtet sich dabei wie in der Einführungsphase nach den Wünschen der Mehrzahl der Schülerinnen und Schüler.

Als Leistungskurse haben sich die Fächer Deutsch, Englisch, Französisch, Erdkunde, Geschichte, Mathematik, Biologie und Chemie etabliert.

Wer kann in die Einführungsphase am Ernst-Kalkuhl-Gymnasium eintreten?

Selbstverständlich erhalten alle Schülerinnen und Schüler aus „unseren 9-er Klassen„, die versetzt werden, einen Platz in der zukünftigen Sekundarstufe II. Aber auch alle anderen Interessenten aus der Mittelstufe aller Schulformen, die von ihrer Schule eine Berechtigung zum Besuch der gymnasialen Oberstufe erhalten, können sich um die Aufnahme ?? bewerben. Auswärtige Schüler haben die Möglichkeit, an einer Informationsveranstaltung zu Sek II teilzunehmen.

Betreuung und Laufbahnberatung in der Sek II

Die Betreuungslehrerinnen und Betreuungslehrer der jeweiligen Jahrgangsstufen beraten neben den nach der Ausbildungs- und Prüfungsordnung in der gymnasialen Oberstufe (APO-GOSt) allgemein verbindlichen Informationsveranstaltungen individuell und fachlich kompetent.

Die Facharbeit in der Qualifikationsphase 1

In der Qualifikationsphase I wird im ersten Quartal des zweiten Schulhalbjahres eine Klausur durch eine Facharbeit ersetzt. Entsprechend der Methodenschulung in der Sekundarstufe I werden die Schülerinnen und Schüler der jeweiligen Jahrgangsstufe auf diese Arbeit in einem zweitägigen Methodenkurs vorbereitet.

Facharbeit in der Qualifikationsphase 1

Rechtliche Grundlagen

Die Organisation und Durchführung der Sekundarstufe II ist durch die Ausbildungs- und Prüfungsordnung in der gymnasialen Oberstufe (APO-GOSt) des Ministeriums für Schule und Weiterbildung geregelt.

Für Schülerinnen und Schüler, die ab dem Schuljahr 2010 / 2011 in die Einführungsphase der Sekundarstufe II (die jetzige Jahrgangsstufe 11, der letzte G9-Jahrgang und alle folgenden Jahrgänge) gilt die leicht veränderte APO-GOSt: 
http://www.schulministerium.nrw.de/BP/Schulrecht/APOen/APO_GOSt_SekI_6Jahre.pdf



Für Schülerinnen und Schüler, die ab dem Schuljahr 2010 / 2011 in die Einführungsphase der Sekundarstufe II (die jetzige Jahrgangstufe 10, der erste G8-Jahrgang) gilt die veränderte APO-GOSt:
http://www.schulministerium.nrw.de/BP/Schulrecht/APOen/APO_GOSt_Oberstufe2010.pdf



Die jährlich erscheinende Informationsbroschüre des Ministeriums mit wechselndem Namen zur APO-GOSt wird an den Schulen für Interessenten in ausreichender Zahl zur Verfügung gestellt. Sie können diese Broschüre jedoch auch direkt beim Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes NRW bestellen.

Wilfrid Stephan, Koordinator der Oberstufe

Stand: Dezember 2013