Was für ein Erlebnis! Über 2000 Boote unterschiedlichster Art mit insgesamt über 8000 Teilnehmern, alle angetrieben durch die reine Muskelkraft und mitten drin, wieder einmal der SRV – dieses Jahr mit zwei Booten!

Am Donnerstag dem 01.06.2017, direkt nach dem regulären Unterricht begaben wir uns auf den Weg Richtung Venedig. Bis obenhin gefüllt mit Gepäck startete der angemietete Bus mit der Mannschaft des Vierers „Kaëf“, also Luisa Köhn, Leon Prochno, Jule Heselhaus, Noah Hild und mir, sowie unseren treuen Begleitern und Fahrern Frau und Herrn Möckel, sowie Patrick Sonnenschein. Unser Zwischenhalt am Chiemsee bereitete uns einen wunderbaren Abend: Dankbarerweise durften wir im Ruderclub RV Prien unterkommen und wurden außerordentlich gastfreundlich von dem Vereinsvorsitzenden, der übrigens alter Herr des GRC am EMA Bonn ist, zum Pizzaessen in der eigenen Pizzeria eingeladen. Mit mehr als vollgeschlagenen Bäuchen begaben wir uns dann zu Bett.

Am Freitagmorgen ging es dann schon früh weiter in Richtung Venedig. An dieser Stelle, Dank an die Schulleitung für den uns freigegebenen Tag! Angekommen auf dem Campingplatz „Miramare“ in Pute Sabbioni trafen wir dann auf die anderen Teilnehmer der Fahrt aus Bonn, unser SRV-AH-Team im Boot „Anna nass“ startend und bestehend aus den Wiederholungstätern Lennart Heselhaus, Daniel Lücke, Clemens Köhn und Adrian Rieger – viiiielen Dank mal wieder der Familie Rieger für das Zugfahrzeug und Adrian fürs Fahren!!! -, sowie der Mannschaften des ARC Rhenus und Siegburger RVs. Insgesamt waren wir eine Gruppe von 21 Ruderern und 6 Touristen mit Unterkunft auf dem Campingplatz Miramare in Punta Sabbioni und in einem Hotel in Lido di Venezia. Den Abend noch am Strand verbracht, ging es am nächsten Morgen schon mit den Booten aufs Wasser. Ein kleiner Abstecher für ein paar Kugeln Eis, auf die Insel Burano die uns mit seinen bunten Häusern gut gefiel war das Resultat unseres Ruderausflugs. Der restliche Tag wurde mit viel Spaß im Pool des Campingplatzes verbracht, jedoch auch mit der Vorbereitung auf die am nächsten Tag anstehende Regatta.

Sonntagmorgen, 43. Vogalonga:
6:00 Uhr – Mühevolles Aufstehen der Vogalongisten
6:30 Uhr – Frühstück, Packen, alles bereit machen für die Regatta
7:30 Uhr – Boote zur Abfahrt vorbereiten
8:00 Uhr – Abfahrt zum Startpunkt der Vogalonga an der Piazza San Marco =10Km „Warmrudern“
9:00 Uhr – Das Knallen der Kanone. Die Vogalonga 2017 hatte begonnen. Hastig wenden Boote und das große Spektakel, was sich die nächsten 5 Stunden abspielen sollte, nahm seinen Lauf.

Drachenboote, Gondolieri, Kanus, Ruderboote: Alles was schwimmt wurde durch den umweltfreundlichen Motor “Muskelkraft“ 30km lang auf der Vogalonga angetrieben; jeglicher Schiffsverkehr war für diese Zeit auf dem Rundkurs eingestellt. Isola Le Vignole, Sant Erasmo, Burano, Mazzorbo, Murano und letzten Endes Venezia. Mit Jubel und Beifall der schaulustigen Touristen dümpelten wir im Gedränge durch den Kanal „Rio di Canareggio“ schließlich in den Canal Grande von Venedig inkl. Unterquerung des Ponte di Rialto und am Ende die Ziellinie gegenüber von San Marco! Medaillen wanderten in die Boote, die Regatta war geschafft, doch der härteste Teil der Strecke wartete noch auf uns: Die 10Km lange Rückfahrt. Im wilden Fahrwasser, zwischen Fähren und Wassertaxis kämpften viele Mannschaften mit letzten Kräften um die sichere Heimfahrt. Den Abend haben wir mit einem großen gemeinsamen Grillen auf dem Campingplatz ausklingen lassen und alle Ruderer fielen mit 50km Ruderanstrengung in den Knochen in die Federn …warte… Luftmatratzen.

Der nächste Tag wurde zur allgemeinen Bewegung an Land genutzt. Von uns wurde Venedig auf die hintersten Gassen und meist besuchten Plätze erforscht. Der letzte Abend musste besonders genossen werden, somit gingen wir mit der gesamten Bonner Rudertruppe aus ARC –Campern und SRVern, nicht weit vom Campingplatz entfernt, ausgiebig in einem schönen Restaurant essen. Bis spät in den Abend hinein wurde zusammen über die Erlebnisse und neuen Eindrücke geplaudert. Doch am nächsten Morgen sollte es für die SRVer – den aktuellen Schülern, dem Protektor nebst Frau und Sunny – zurück nach Bonn gehen. Mindestens 13h Autofahrt standen uns bevor, genug Zeit um für die eine oder andere Klausur zu lernen, die am Folgetag absolviert werden musste.

Was ich von der Fahrt mitgenommen habe: Italienisch Kenntnisse: Non mi tocchi! Kenntnisse einer bisher unentdeckten Sprache: Babedi Bubedi! Und gaaaanz viele Erinnerungen an eine unvergessliche Zeit durch die Regatta in Venedig, verbunden mit dem Wunsch, dieses Abenteuer auch für viele weitere Generationen von SRVern zu ermöglichen!

PS: Und natürlich die Goldmedaille der 43. Vogalonga 2017

(Stefan Rauch)