Der Kurs evangelische Religion in der Stufe 9 hat sich im April und Mai des Schuljahres 2015/16 mit dem Thema Fair-Trade beschäftigt. Unsere Schule hat auf Initiative der SV seit Beginn dieses Schuljahres den Weg zur Fair-Trade- Schule begonnen.

Diesen Impuls nahmen wir auf und haben uns damit beschäftigt, was Fair Trade überhaupt bedeutet und wie wir diese Idee am besten umsetzten können. Durch Rollenspiel und genaue Recherche haben wir einen Einblick in dieses Thema am Beispiel von Kaffee-und Fußballproduktion bekommen. Wir haben uns zwei Runden eines von uns gestalteten Rollenspiels angeguckt, in denen jeweils zwei Gespräche zwischen einem „Bedidas“- Vertreter und einem deutschen Konsumenten bzw. dem „Bedidas“- Vertreter und dem Näher aus Pakistan geführt wurden. Das Ziel des Konsumenten war es, einen günstigen, aber trotzdem einen qualitativ hochwertigen Fußball zu kaufen. Der „Bedidas“- Vertreter wollte natürlich möglichst viel Profit machen. Das Ziel des Nähers war, einen höheren Lohn zu bekommen, um seine Lebensbedingungen zu verbessern.

Es entstanden Gespräche, bei denen die Ungerechtigkeit und Lügen in der Geschäftswelt aufgedeckt und verstanden wurden. Es wurde klar, dass die, die fair produzierte Waren anbieten möchten, große Probleme haben, die Interessen von Konsument und Produzent unter einen Hut zu bringen und sich dennoch auf dem Weltmarkt behaupten zu können. Zum Glück aber legen sehr viele Menschen mittlerweile einen großen Wert darauf, Fair-Trade- Produkte zu kaufen. Die, die aber im herkömmlichen ökonomischen System arbeiten und sehr für ihren Lohn kämpfen müssen, haben große Probleme, sich gegen die Konzerne durchzusetzen, was wir deutlich in dem Rollenspiel sahen. Die Diskussion mit dem Näher verlief immer mit hitzigen Debatten, bei denen die ein oder andere laute Bemerkung nicht ausblieb. Das lag daran, dass der Näher mit Mut und Selbstbewusstsein die elementarsten Bedürfnisse seiner Familie verteidigte, während der „Bedidas“- Vertreter auf den ihm vorgeschriebenen harten ökonomischen Positionen beharrte. Immerhin: In der einen Gruppe wurde eine Lohnerhöhung des Nähers erreicht, in der anderen nicht.

Anhand dieses Rollenspiels wurde uns allen klar, dass wir als Schule etwas für die Produzentenseite tun können und sollten. Dazu leistet das jetzt gestartete Fair-Trade-Projekt an unserer Schule einen wichtigen Beitrag!

(Maike Jaecks und Friederike Koropp)