Die Lahn- Wanderfahrt begann wie jedes Jahr mit dem Aufladen der Boote, Ausleger abmontieren und in den Hänger packen, Fuß -und Bodenbretter vollständig mitnehmen, Stemmbretter und Sitze abschrauben und in den Hänger verladen und zuletzt natürlich auch die Stander in den Hänger packen.

Mittwoch ging es dann richtig los! Einige Eltern haben sich bereit erklärt, uns nach Dietz auf den Campingplatz zu fahren. Nach einer 1 ½ stündigen Autofahrt, bauten wir unsere Zelte auf, machten die Boote alle klar zum Rudern, also Ausleger wieder dran und so, und grillten abends gemeinsam.

Donnerstag: Christi Himmelfahrt! Vatertag! Morgens haben wir gefrühstückt, Zelte abgebaut und haben dann auch schon langsam die Boote zu Wasser gelassen. Wir merkten, dass es Feiertag ist, denn es waren viele kleine Boote und auch zum Teil richtige Yachten unterwegs. Die Strecke war rund 20 km lang, damit die Anfänger ihre Ruder-Bewegungen noch verbessern können und damit nicht alle schon nach dem ersten Tag Schmerzen am Po oder wo anders haben. Wir haben natürlich zwischendurch Pausen gemacht, um unsere belegten Brötchen, für den Tag, zu essen, und um etwas zu trinken, aber vor allem um uns zu bräunen und das Gefühl auf dem Wasser zu genießen. Es hat hin und wieder mal geregnet. Das Ziel des Tages war ein Dachboden in einem Restaurant. Es wurde in Kochgemeinschaften gekocht und der Tag wurde in verschiedenen Gruppen beendet.

Freitag: Wir sind morgens früh aufgestanden, haben gefrühstückt, haben unsere Isomatten und Schlafsäcke zusammengepackt und sie wieder auf die Autos verteilt. Nachdem wir die Bootsaufteilung wussten, kam das Kommando „An die Boote“ und es ging wieder auf die Lahn. Die Strecke war wieder ca. 20km lang. Auf der heutigen Strecke kam die „Pommes Schleuse“, wo manche AHs ihrem Boot eine Pommes spendierten. Unser heutiges Ziel war ein moderner Camping-Platz. Ein idealer Ort um die Anfänger zu taufen, denn es gab richtig schöne warme Duschen. Als wir unsere Zelte aufgebaut hatten, kochten wir wieder in unsern Kochgemeinschaften. Es war ein kalter Abend, also kein T-Shirt Wetter sondern Pullover und Jacke. In der Nähe des Campingplatzes gab es einen „ Dorf-Kiosk“, in dem wir unser Süßigkeitenlager füllen konnten. So ging der Tag dann auch schon wieder langsam zu Ende.

Samstag: Es begann eigentlich so wie immer: also frühstücken, Zelte abbauen etc. Doch dann überraschte uns ein starker Regenschauer. Zwei Boote waren schon auf dem Wasser. Die restlichen Ruderer konnten sich, Gott sei Dank, unterstellen. Eins war klar: wenn es weiter so regnet, dann sind die Boote bald voll Wasser. Doch nach einer halben Stunde war endlich wieder Besserung in Sicht und wir konnten unser Ablegen fortsetzen. Die heutige Strecke war wesentlich länger, 20 km auf der Lahn und dann noch mal 20 km auf dem Rhein. Es sollte am Nachmittag ein Gewitter geben, deswegen wurde diskutiert, ob wir nur mit ein paar Booten auf dem Rhein zu unserem Zielort Neuwied fahren sollten. Da das Gewitter aber noch nicht in Sicht war, als wir an der Lahn-Mündung ankamen, ruderten alle bis zum „Gymnasialen-Turn-und-Ruder-Verein Neuwied“ (GTRVN). Dort übernachteten wir in deren Bootshalle. Abends setzten wir die Tradition fort und aßen in unsrem Stamm-Restaurant Pizza. Die meisten gingen dann wieder zum Bootshaus zurück, manche gingen aber noch weiter ins Stadtinnere und aßen bei MC-Donalds noch ein Eis. So endete der heutige Tag.

Sonntag: Letzter Tag! Nach einer regnerischen Nacht standen wir auf und frühstückten wieder. Wir schauten uns den Wetterbericht für den heutigen Tag an, und es war kein gutes Wetter angesagt, erstens gegen Nachmittag wieder Gewitter und zweitens war starker Wind vorausgesagt. Da die heutige Etappe wieder 45 km lang war und da der Rhein viele schwierige Passagen hat, wurde beschlossen, dass fast alle Anfänger von ihren Eltern oder mit dem EKG-Bus nach Bonn gebracht werden sollten. Es war starker Gegenwind auf dem Rhein, also auch viele Wellen und das machte die Sache noch schwieriger. Zwischendurch haben wir ein Wettrennen mit ein paar bösen Gewitterwolken gemacht, wer schneller ist, aber schließlich kamen wir doch heile in Bonn, mit ein bisschen Wasser im Boot, an. Zum Schluss wie auf jeder Wanderfahrt putzten wir die Boote, schnappten uns unser Gepäck und wurden von unseren Eltern nach Hause gefahren. Im Großen und Ganzen kann ich sagen, dass es eine gelungene Lahn-Wanderfahrt war.

von Lennart Heselhaus