Der 24.12., also Heiligabend, stand vor der Tür und alle Kinder warfen sich mit ihren Sonntagskleidern in Schale.

Mit ein paar der älteren Mädchen fingen wir schon morgens an Plätzchen zu backen, sodass am Abend für alle Kinder genügend fertig seien würden.

Am späten Nachmittag fuhren fast alle Kinder, selbst die Kleinsten, zu einem Weihnachtskonzert in die Kirche und danach konnte die große Feier in der Cafeteria des Waisenhauses losgehen. Geschmückt war eh noch von einer Hochzeit, welche ein paar Tage vorher dort organisiert wurde und so brauchte nur noch die Musik angeschaltet und ein paar Luftballons aufgepustet zu werden und schon wurde ausgelassen gefeiert. Alle tanzten, spielten mit den Luftballons und aßen die ersten Weihnachtsplätzchen.

Währenddessen wurden ein paar der gebastelten Laternen erleuchtet und da es auch schon spät und längst stockduster war, sind dann alle zusammen laut singend in das Dörfchen beim Waisenhaus gezogen. Es war ein wunderschöner Anblick mit den hübschen Laternen und der fröhlichen Stimmung! Wir sind zu ein paar Häusern gezogen, haben dort noch ein Lied für die Menschen gesungen und „Frohe Weihnachten“ gewünscht.

Danach wurde noch ein bisschen weiter getanzt, aber mittlerweile war es auch schon spät geworden und während die meisten sich allmählich schlafen legten, sind noch ein paar der älteren zur Mitternachtsmesse mitgefahren.

Der 25.12. ist der eigentliche „Haupt-„Weihnachtstag auf Haiti, oder jedenfalls hier im Waisenhaus, und es wurde praktisch den ganzen Tag gefeiert. Neben den übrigen Weihnachtsplätzchen wurden noch andere Leckereien und süße Getränke verteilt und abends gab es sogar noch Kuchen.

Fast den ganzen Tag lief Musik in der Cafeteria und obwohl die meisten noch vom Vortag recht müde waren, wurde mit viel Enthusiasmus weiter getanzt und gesungen.

Jana Krömer